Nur ein paar Kilometer südlich von La Paz liegt eine Landschaft, die aussieht, als gehöre sie zu einem anderen Planeten: das Tal des Mondes (Valle de la Luna). Aus Ton und Sandstein geformt, bietet dieses surreale Gelände Türme, Krater und Schluchten, die über Jahrtausende durch Erosion, starke Winde und die intensive Andensonne entstanden sind. Der Legende nach war es niemand Geringeres als Neil Armstrong – der erste Mensch auf dem Mond – der dem Tal während eines Besuchs in den 1970er Jahren seinen Namen gab, da ihn die Landschaft an die Mondoberfläche erinnerte.
Besucher können dieses Naturwunder auf zwei Rundwegen (15 und 45 Minuten) erkunden und dabei Fußgängerbrücken, Panoramaaussichten und fantasievoll benannte Felsformationen wie „Teufelsaussicht“, „Damenhut“ und „Großvaterfels“ entdecken. Von erhöhten Punkten aus reicht der Blick über La Paz – mit über 3.600 Metern die höchstgelegene Verwaltungshauptstadt der Welt – und die majestätischen Gipfel der Anden. Trotz der Nähe zur geschäftigen Stadt bietet das Tal eine ruhige, fast mystische Atmosphäre. Es ist außerdem Lebensraum für Vizcachas (ein chinchillaähnliches Nagetier) und trockenheitsliebende Pflanzen wie Kakteen. Seit 2021 ist das Tal des Mondes offiziell als Naturerbe anerkannt und zählt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten von La Paz.