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Reisebericht

Hier können Sie sehen, was unsere Reisenden auf ihrer Reise erlebt haben.

22 Jan. 2004 • Quito

Pizza nach 16 Stunden Flug

Ankunft in Quito

Nach einem langen und entbehrungsreichen Flug trafen die ersten um 17:30 Ortszeit (23:30 MEZ) ein und Ralf konnte nach 12 nikotinfreien Stunden endlich wieder seinen Tabak geniessen. Nach einer weiteren Stunde Wartezeit kamen dann endlich auch die Einwanderer (Südamerika-XXL-Gruppe) an. Danach ging es ab mit dem Bus zum Hostal wo mehrere tolle Pizzas auf uns warteten. Vor dem Einschlafen wurde noch geklärt, wer die Mülleimer mit dem Klopapier für alle Zimmer einsammeln uns entsorgen muss.

23 Jan. 2004 • Rovaniemi

Blick vom Balkon des Praesidentenpalastes
Im Parlament mit Richard

Stadtrundgang

Nachdem auch der Letzte sich in seinem Gepäck zurechtgefunden hatte, starteten alle mit Kameras bewaffnet in Richtung Quitos Sehenswürdigkeiten.
In Ecuador braucht man Connections, Richard (unser Stadt-Guide) hat Freunde in den höchsten Kreisen. Dadurch konnten wir auf den Bänken des Ecuadorianischen Parlaments platznehmen und anschliessend durch den Speisesaal des Präsidenten wandern (leider ohne Mahlzeit und ohne Hausherr – dieser ließ sich entschuldigen, war auf wichtigen Mission ;-))

Das Abendessen war in einem typischen Ecuadorianischen Restaurant: dem Mongolen-Grill. Hier stellt der Gast die Zutaten zusammen, der Wirt brät was er bekommt und das Ergebnis ist Geschmackssache.

24 Jan. 2004 • Quito

Martin am Blasrohr
Roswitha schafft das Eierdiplom

Äquatorlinie

Beim Frühstück wurde unser Sonnerschutztotalverweigerer von unserer führsorgenden Gruppenmutter der Zwangseingecremung unterzogen.
Um eine derartige Behandlung nicht erneut über sich ergehen lassen zu müssen, erwarb er bei nächster Gelegenheit freiwillig einen Sonnenhut.

Nach einem kurzen Besuch des Panecillo, wurden wir an der wahren Äquatorlinie in die Geheimnisse indianischer Lebensweisen eingeführt: Blasrohr schiessen, Schrumpfkopfherstellung und Chicha brauen (dabei spuckt man nicht nur in die Hände). Als weiteres stand das Ei des Kolumbus (schadenfrei und mit Diplom) und links- und rechtsdrehende Wasserkulturen auf dem Programm.
Leider blieb die Frage, ob Yoghurtbakterein auf der Südhalbkugel die Richtung ändern, unbeantwortet.

Nach einem sehr leckeren Essen beim Kubaner (alte Kleider und frittierte Kuh) wurde das Synchron-Mojito-Trinken erfunden. Was bedeutet eigentlich meine Kräuter stehen trocken?

25 Jan. 2004 • Cotopaxi - Rovaniemi

Wunderschöner Blick vom Cotopaxiparkplatz
Mittagessen in der Cotopaxischutzhütte

Cotopaxi Schutzhütte

Beim Überfahren eines liegenden Polizisten (Bodenwelle) sind zwei unserer Damen (inklusive Früchtevorrat) total abgehoben. Auf einer Piste, die in Deutschland sogar für Wanderer gesperrt wäre, steuerte Patricio den Bus ohne sich um irgenwelche physikalischen Gesetze zu kümmern locker auf 4500 Meter.

Dann erfolgte der eigentliche Aufstieg. Die steile Variante bewältigten die Einheimischen in leichter Freizeitbekleidung. Für uns Gringos gab es zum Glück die atemraubende Leichtversion.

26 Jan. 2004 • Rovaniemi

Reiter in Aktion
Pause nach 2 Stunden Reiten

Cotopaxi Pferdereiten

Weil wir gestern kaum Luft bekamen, überliessen wir heute das Atmen den Pferden. Nachdem der tapfere Pharaon den schwersten Gringo auf 4200 Meter geschleppt hatte, brach er fünf Minuten nach Beginn des Abstiegs unter seiner Last zusammen.

Nach gutem Zureden ging es weiter. Stundenlanges Reiten durch eine faszinierende Berglandschaft bei traumhaftem Wetter liess diesen Tag für alle Beteiligten zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.

27 Jan. 2004 • Quilotoa

Roswitha beim Aufritt
Der Aufstieg zu Fuss

Spiess im Feuer

Bevor wir zu echten Chagras werden konnten, verliessen wir schweren Herzens unsere gemütliche Hacienda. Nach etlichen Stunden inzwischen gewohnt holpriger Fahrt und einem Zwischenstopp um Obst für unsere Gastgeber einzukaufen und der Feststellung das man Bauschaum auch essen kann, erreichten wir unser Tagesziel: den Quilotoa-Krater.

Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen auch gleich den Smaragdfarbenen See aus nächster Nähe zu betrachten. Der anschliessende Aufstieg (350 Höhenmeter in Steilhanglage) zeigte sich von seiner sandigsten Seite. Glück hatte Roswitha die diese Aufgabe dem Lastesel überlassen durfte.
Bei der Rückkehr zum Hostal konnten wir beobachten wie unser Abendessen (Cuy = Mehrschweinchen) bereits am Spiess im Feuer gegrillt wurde.
Nach dem Essen standen plötzlich die Dorfmusiker in der guten Stube (landestypisch) und machten aus unserem wohlverdienten Ruheabend eine Folkloreveranstaltung. Dargeboten wurde das lokale Lieblingslied in allen denkbaren Variationen. Der Canelasso half dabei den müden Knochen nochmal tanzähnliche Bewegungen zu entlocken.

Die Nacht brachte uns dann eine unterkühlte Teilnehmerin (Spontan-Schlafsackkauf über Ebay sollte nochmal überdacht werden), ein zerlegtes Bett und randalierende Mehrschweinchen.

28 Jan. 2004 • Baños

Condormatzi
Früh am Morgen

Sonnenaufgang am Kraterrand

Wieder früh aus den Brettern, ging es zum frostigen Warten auf den Sonnenaufgang am Kraterrand. Nach dem Frühstück wurde die Freiluftgalerie geöffnet und wir bekamen reichlich Gelegenheit ortstypisches Kunsthandwerk direkt vom Künstler zu erstehen.
Die mittellange Fahrt nach Banos wurde von einer wilkommenen Eispause und einem Stopp beim Salasaca-Markt unterbrochen.
Kurz vor Baños fielen dann streckenweise verbrannte Vegetationsreste auf die völlig verqualmte Fahrbahn. Es stellte sich heraus dass der Berg bereits seit 3 Tagen brannte, welches Baños einen einigermassen geräucherten Gesamtgeruch verlieh. Man gewöhnte sich jedoch recht schnell daran und es nahm uns auch nicht die Freude am genussvollen Badeerlebnis in den heissen (und kalten!) Quellen am Fusse von Baños’ Hausvulkan. Spätestens jetzt waren die Kraterstrapazen vergessen.
Nach dem Abendessen und einem vom Reiseleiter verordneten Gurkensaftentzug, wagten wir einen nächtlichen Ausflug auf den Aussichtspunkt über Baños zum Vulcano-Watching. Die Rauchschwaden erleichterten auch dieses Vorhaben nicht, doch wurde nach etwa halbstündigem Warten eine vage Spur vulkanischer Aktivität wahrgenommen. Die Wartezeit verkürzten wir mit philosophischen Sprüchen und Goethe Zitaten.

29 Jan. 2004 • Puyo

Durch Schlucht mit Seilbahn
Der Pastazafluss

Scienic Route

Nach einem entspannten Frühstück auf der Dachterrasse unseres Hostals, mit tollem Blick auf Baños und seine umringenden Berge, ging es zur Mountainbike-Anprobe. Anschliessend starteten wir die einfache, für Anfänger geeignete Radtour (siehe Tourbeschreibung) nach Puyo. Vom asphaltierten Anfang wechselten wir schon bald auf die Scienic Route (Schotterpiste entlang der Schlucht) was den Spassfaktor deutlich erhöhte.
Nach einigem Geholpere erreichten wir auch schon unseren ersten Zwischenstopp: eine atemberaubende Seilbahnfahrt über eine 100 meter tiefe Schlucht in einem offenen Transportkorb. Nach einigen weiteren Kilometern gelangten wir zu unserem Pausenziel: einem Lokal am Fusse des Teufelskessels. Bevor wir uns auf den ’bequemen ’ Holzstumpfen niederliessen, bewunderten wir den dort heimischen Wasserfall.
Die herabstürzenden Wassermassen und das überwältigende Getöse liessen wirklich den Eindruck eines Teufelskessel entstehen.
Nun ging es wieder weiter mit dem Rad. Schotterpisten, spektakuläre Flussdurchfahrten und schnelle Downhills machten diesen Teil der Tour zur wahren Freude. Doch dann…. kam der Asphalt wieder und mit ihm einige kraftraubende Anstiege (Kommentar eines Teilnehmers „Wenn ich das Fahrrad schiebe, bin ich deutlich schneller“). Kurz vor Puyo schüttete es dann aus Eimern.
Der italienische Wirt hat dann abends noch einen Caipirinha mit umgekehrten mengenverhältnissen serviert (geschätzter Alkoholgehalt 40+)

30 Jan. 2004 • Tena

Martin überrascht wie ein Kind

Im Dschungel angekommen!

Noch sitzgeschädigt vom Vortag machten wir uns auf zur Frühstücksinvasion eines lokalen Cafés. Gestärkt wurde nun der Spaziergang zum Ethno-Botanischen Park Puyos fortgesetzt (endlich im Dschungel angekommen!).

Es folgte eine interessante Einführung in die Nutzung der Dschungelvegetation als Heilpflanzen, Zier- und Nutzpflanzen und in die Lebensweisen der verschiedenen Indianervölker.
Nach Rückkehr zum Hostal machte Roswitha eine Beule in die Gepäckklappe, wonach wir einen Eisbeutel für den Bus brauchten. Mit dem Bus ging es weiter zur Wildtieraufzuchtstation Fatima, wo wir unter anderem Wasserschweine und Tapire füttern durften. Daniel (ein deutscher Praktikant) erzählte uns, dass es schon seit 12 Tagen nicht mehr geregnet hat und die Wassermenge in den Gehegen knapp wird.

Am frühen Abend erreichten wir Tena. Nach einem hervorragenden Abendessen suchten wir uns eine gemütliche Bar mit Blick auf den Fluss und genossen einige Caipis.

31 Jan. 2004 • Rovaniemi

Cooling Down

Bewaffnung mit Gummistiefeln

Nach Lösung frühmorgentlicher Logistikaufgaben (umpacken auf leichtes 3-Tage-Gepäck und Bewaffnung mit Gummistiefeln) ging es ab auf die Ladefläche eines Pick-Ups der uns auf flussbettähnlichen Wegen zur Amarongachi-Lodge brachte.
Der letzte Kilometer ist jedoch nur noch zu Fuss zurücklegbar (bei uns hätte man wohl die gesamte Strecke keinem Fahrzeug zugemutet), sodass der gesamte Proviant und das mitgebrachte Gepäck ab hier getragen werden musste. Dabei wurde das Gewicht des Reiseleiters mit einer Gasflasche verdoppelt.

Kaum dort angekommen, griffen wir uns die Schläuche und wanderten in Badeklamotten zur Lagune (ca. 1 Stunde Fussweg schlauchtragend in Blattschneidearmeisenstil). Nach kühlender Erfrischung in einer traumhaft türkisen Dschungellagune ging es an den Startplatz des Schlauchraftings. Mit viel Spass und Geschrei ging es durch die Stromschnellen zurück zur Lodge. Ein lauter Knall wurde nicht, wie zuerst vermutet, von Martins Reifen verursacht, sondern von dynamitfischenden Einwohnern.

Am späten Nachmittag hat uns unser Guide und Schamane Enrique noch durch die Dschungel-Apotheke geführt. Dabei haben wir gelernt, dass hier gegen jedes Leiden ein Kraut gibt. Tagesausklang erfolgte in der Hängematte.

01 Feb. 2004 • Rovaniemi

Ein bisschen Nass...

Wasserfallklettern

Auch am Sonntagvormittag wurden wir nicht geschont. Ein Teil der Gruppe brach auf zum Wasserfallklettern. Unter Führung unseres Schamanen und Urwaldführers Enrique, ging es gummi-gestiefelt flussaufwärts. Die Stiefel randvoll mit Wasser, teilweise bis zum Bauch im Flusslauf gings hinauf bis zum höchsten Punkt, dabei wurden mehrere reissende Wasserfälle bezwungen. Über Land ging es am Steilhang weiter (so muss es ausgesehen haben als die ersten Lebewesen an Land gekrochen sind).

Der Nachmittag wurde wieder den Hängematten gewidmet, einige Kreative versuchten sich im Schmuckbasteln.
Um 18:00 Uhr mussten wir diese idyllische Umgebung leider wieder verlassen und bestiegen unseren offenen Pick-Up für eine weitere 1½ stündige Fahrt zur nächsten Dschungellodge: Shangrila.

02 Feb. 2004 • Rovaniemi

Capuccino... aber nicht  Kaffee
Ingo und Natascha endlich im Vordergrund

Dschungel-Jogging

Während des frühen Frühstücks lichtete sich langsam der Morgennebel und gab den erhabenen Blick auf eine faszinierende Dschungellandschaft frei. Mit dem Jeep ging es anschliessend zur Ablegestelle der motorisierten Langboote.
Da es moch immer keine ausgiebigen Regengüsse gegeben hat, war der Wasserstand entsprechen niedrig. Wir mussten daher im Laufe des Tages immer wieder auf Dschungel-Jogging umsteigen und dabei ausserdem noch Ameisen jeglicher Grösse von unseren Sandalen fernhalten.

Nachdem wir gelernt haben wie die Indianer Tiere fangen und töten (100 ways to kill an animal) besuchten wir anschliessend ein Refugium für beschlagnahmte Tiere. Kurz vor der Anlegestelle hatten wir es dann geschafft, wir waren festgefahren. Das tatkräftige Anschieben des Bootes durch einige starke Männer half den übrigen Teilnehmern, trockenen Fusses wieder an Land zu kommen.

Zurückgekehrt auf Shangrila ging es mit einem kühlen Drink wieder ab ins Mattenparadies mit faszinierendem Ausblick und Urwaldgeräuschkulisse.

03 Feb. 2004 • Rovaniemi - Riobamba

Schreckliches Gesicht!
Balsaholz Werkstatt

Der nackte Reiseleiter

Heute ist die nächste Transferfahrt angesagt. Von Shangrila ging es über Puyo und Banos nach Riobamba. Auf der Teilstrecke Puyo-Banos staunten wir, wieviele Abfahrten der Bus fuhr (dies waren unsere ‚leichten‘ Fahrradaufstiege, ca. 20 Prozent der Strecke).
Dieser relativ ereignislose Tag gibt uns Gelegenheit, unseren Reiseleiter einmal näher zu betrachen: Sein Tag beginnt oft schon vor Sonnenaufgang mit fernöstlichen Leibes- und Geistesertüchtigungen (Tai-Chi und Meditation) wenn er nicht gerade um die Häuser oder Palmen joggt. Überhaupt scheint ihn keine körperliche Anstrengung zu beeindrucken.
Ob er nun gerade rückwaerts den Cotopaxi besteigt, auf einem Bein aus dem Krater klettert, die Radfahrt fast doppelt absolviert oder wie ein Muli Gasflaschen durch den Urwald schleppt.

Abends kann man sich dann mit Ihm über klassische deutsche Literatur unterhalten oder auch mit gut gemixten Cocktails (nicht für jeden verträglich…) versorgen lassen. So soll der ideale Reiseleiter sein, auch wenn die Trinkfestigkeit noch ausbaufähig ist.

04 Feb. 2004 • Guayaquil - Riobamba

Karl: ehrlich, ein Zugliebhaber
Bringt mehr Krebse her!... bitte...

Wie ein ecuadorianischer Esel

04:30 Wecken, 05:15 Frühstück, 05:50 zum Bahnhof und anschliessend mit Kissen bewaffnet auf das Zugdach (die Meisten) oder in den Waggon (die Trockenen). 06:30 leichter Nieselregen, das Dach ist noch voll besetzt. 07:01 Abfahrt, schon etwas mehr Himmelwasser.

Mit ein paar Bocksprüngen setzte sich das Gefährt in Bewegung und auch mit etwas mehr Geschwindigkeit schwankte der Zug weiterhin wie ein ecuadorianischer Esel.
Einheimische nehmen für diese Strecke lieber den Bus. Nach fast siebenstündiger Fahrt erreichten wir die Teufelsnase, die als solche jedoch nur anhand der fotografierenden Touristen zu erkennen war.
Die vollständige Tour lohnt nur für Reisende, die auf ein gesamtsensorisches Erlebnis (Dieselloklärm, Dieselabgase, Muskelverspannungen, jedes Wetter ohne Schutz aber auch eine herrliche Aussicht) der besonderen Art nicht verzichten wollen. Ansonsten reicht das letzte Teilstück ab Alausi aus, um die für das Familenalbum notwendigen Bilder einer wagemutigen bahnfahrt zu schiessen.

Auf weichen Bussitzen ging es dann weiter nach Guayaquil, wo ein All-you-can-eat-Krebsessen auf uns wartete. Hierzu kann gesagt werden: der essbare Teil (die grosse Schere) steht in keinem Verhältnis zum Abfall (Rest des Tieres).

05 Feb. 2004 • Guayaquil

Gigantischer Leguan

Der Tag der Leguane

Der Tag der Leguane. Lady Julia Iguana war in ihrem Paradies angekommen und wollte es nicht mehr verlassen. Im Parque Centro Historico verschaffte sich die Gruppe einen Überblick über das Leben in der Stadt vor Hundert Jahren. Einheimische Tiere und Pflanzen inkl. der bekannten Mangrovenbäume konnten bewundert werden. In einem für die Küste typischen Haus aus Bambus konnte das Leben an der Küste nachvollzogen werden.

Am frühen Abend schlenderten wir dann auf 458 durchnummerierten(!) Stufen zum Leuchtturm der Stadt um den Sonnenunergang und die Sicht über Guayaquil zu geniessen. Nach dem Essen wurden dann in der Tableta-Bar einheimische Getränkesspezialitäten genossen, die Javier selbst und lecker gemixt hat, da der Barkeeper samt seiner Kenntnisse vor wenigen Tagen nach Argentinien gereist ist.

06 Feb. 2004 • Montañita - Santa Cruz

Karl bläst die Kerzen vom Geburtstagskuchen aus
Nachtleben in Montañita

Nacht Party für Karl „Den Chacal“

Nach einer zweiten Nacht in einem verhältnismässig guten Hotel und einfachem Frühstück war die Abfahrt nach Montanita angesagt. Ausser ein paar brennenden Reifen, die Patricio nicht weiter beindrucken konnten, verlief die Fahrt ohne Probleme. Nach einem opulenten Essen nahm die Tagebuchredaktion (Javier, Julia, Martin und Ralf) ihre Arbeit auf und Martin machte sich auf die Suche nach Karls Bildern auf der frisch formattierten Festplatte (leider ohne Erfolg). Der Rest der Gruppe stürzte sich in den Pazifik und genoss das Strandleben. Nach einem erneut reichhaltigen Abendessen übberraschte Javier Karl mit einem leckeren Geburtstagskuchen, Eis und Cocktails. Anschliessend dauerte es nicht mehr lange bis sich die Gruppe zum Verdauungsschlaf ins Hostal zurückzog.

07 Feb. 2004 • Rovaniemi

Guitarrenspieler an der Küste
Karl und Roswita endecken neue Muscheln

Alptraum „ohne“ Kaffee

Heute war das Frühstück ein bischen länger als normalerweise für Ecuador üblich. Für manche Teilnehmer war es ein Alptraum, die langsamste Erfahrung in ganz Südamerika (45 Minuten bis zum ersten Kaffee).
Trotzdem, es gab uns die Gelegenheit den ortstypischen Gang zu studieren: Beine schon mal vorweg geschickt, den Oberkörper in lässiger Schräglage nach hinten, unterm linken Arm das imaginäre Surfbrett, die rechte Hand in der Hosentasche.
Der typische Montañita-Urlauber ist wahlweise Resthippie, Surfer, Leser einschlägiger Reiseführer (Lonely Planet etc.) oder gehört zu den Wochenend-Partypeople aus Guyaquil. Es wird etabliertes Alternativsein gepflegt.

Nach einem schönen Sonnenuntergang gab es beim ehemaligen Starjournalisten Rodrigo Ceviche, Camarones al ajillo, und anderes Meeresfrüchte. Passend zum Dorfbild kreuzten motorisierte Raupenzüge mit Sirenengeheul und kleinen Kindern durch die Strassen. Abends verwandelte heftiger Regen den Heimweg zu einem feuchten Abenteuer und zerstörte sicherlich auch einige Hoffnungen auf laue Strandnächte.

09 Feb. 2004 • Puerto Villamil

Durch die trockenen Inseln
Ankunft auf der Isla de la Plata

Rundgang im Wüstenklima

Gleich nach dem Frühstück ging es erst zur Schwimmwestenausgabe und dann aufs Boot das uns zur Isla de la Plata bringen sollte. Nach 1½ stündiger Überfahrt und regelmässiger Motorenkontrolle wurden auf den Inselfelsen die ersten BFTs (Blaufusstölpel) gesichtet.

Wegen ausgebliebener Regenfälle erwartete uns eine ausgetrocknete Insel. Während des dreistündigen Rundgangs im Wüstenklima wurden vier Vogelarten (Blaufusstölpel, Rotfusstölpel, Maskentölpel und Fregattvögel) und eine Eidechse entdeckt.

Der sengenden Hitze fielen unter anderem zwei Paar Schuhe (jemand hat noch versucht seine Sandalen durch Barfussgehen zu retten, musste diesen Versuch jedoch nach ein paar Metern mit zu heissen Sohlen aufgeben) und zwei Teilnehmerinnen zum Opfer.
Wir schwitzten so sehr, dass sich schon Salzkrusten an der Stirn bildeten. Nachdem wir unseren Flüssigkeitshaushalt wieder ausgeglichen und lecker gegessen hatten, folgte ein bewegtes an Bord gehen mit starkem Wellengang. Erhoffte Taucherlebnisse wurden durch trübes Wasser und starke Strömungen zunichte gemacht. Auch wenn man nicht schnorcheln konnte, blieb ein angenehm erfrischendes Bad.
Fazit der Tour: nur unter bestimmten klimatischen Verhältnissen (Temperatur) und zu bestimmten Jahreszeiten (Wale und Albatrosse sind zu sehen).

10 Feb. 2004 • Bellavista - Puerto Villamil

Hutmeister bei der Arbeit
Karl entschied sich endlich für 8 Hüte

Von Wüste bis Hochlandwald

Heute stand die längste Transferstrecke der Reise auf dem Programm. Ausser einem Stopp in Montecristi bestand der Tag aus Sitzen und Festhalten. In Montechristi jedoch, wo Karl das Hutlager des lokalen Panamahutherstellers leerkaufte und diesem das Verhandeln neu beibrachte konnten Julia und Ralf endlich ihre Hängematten kaufen.

Dennoch gab es unterwegs viel zu sehen, wenn man die Augen offen halten konnte. Wolfgang machte den Härtetest mit den Busscheiben (bei jedem Versuch einzuschlafen kippte der Kopf nach vorne und dann zur Seite gegen die Scheibe, weitere fünf Minuten Wachsein).
Um halb zehn erreichten wir endlich unser Ziel, das Bellavista Naturreservat im Nebelwald.

11 Feb. 2004 • Puerto Ayora

Roswita beim Baumfarn
Wanderung durch den Nebelwald

Wanderung durch den Nebelwald

Nach einem leichten Mittagsessen, wollte ein Teil von der Gruppe mehr Abenteuer erleben. Ein Wanderungsplan wurde gemacht. Man wählte eine Route, die als „schwierig, rutschig und suicidal“ galt.
So, wir hatten viel Spass bei unserer 2 ½ Stunden Wanderung durch steile schlammigen Wege und ein paar Schluchten. Dank den schnellen scharfen Augen von Ralf hatten wir die Chance einen gigantischen Erdwurm zu sehen. Es war 4 cm dick, und 50 cm lang. Es hatte sich vor unseren Füssen bewegt, wir knipsten natürlich viele Photos. Wegen Karls Blitzerei ist dieser Wurm bestimmt blind geworden.

Vier große Wasserfälle waren im Urwald nicht genug, deswegen mussten wir auch im Nebelwald noch ein Paar mehr klettern. Es war nicht so kompliziert oder steil wie die Wasserfälle im Dschungel, trotzdem, war es genau richtig für die Truppe. Die gute Laune der Truppe hat die Zurückwanderung, durch einen einfachen Weg, gemütlich und schneller gemacht. Bald waren wir unter der Dusche und später beim Abendessen aßen wir leckere Nebelwaldforellen. Der Tag endete im „Bellavista Dome“.

12 Feb. 2004 • Santa Cruz - Quito

Abschiedsessen
Viventura Truppe besucht Chicos de Calle

Besuch des Projekts

Unser Tag fängt wie immer an: früh aufstehen und lecker frühstücken. Nachdem wir noch die letzten Photos von einer riesigen Menge Vögel knipsten, die vor den Domefenstern saßen, sind wir los gefahren Richtung Quito. Es war eine kurze Fahrt, die ca. 2 Stunden dauerte.

Nach einem leckeren Mittagessen im "Magic Bean", trafen wir Monica, die „Public Relations Managerin“ von der Hilfsorganisation „Chicos de la calle“.
Dieses Projekt wird neu von viventura unterstützt. Das Projekt „Chicos de la calle“ wurde in Quito vom Religionsorden "La Salle", vor 25 Jahren gegründet. Sie bieten ein temporäres Heim für Kinder die von ihren Heimatsorten in größere Städte wie Quito oder Guayaquil immigrieren. Diese arbeitenden Kinder bekommen dort Essen, Übernachtungsmöglichkeiten, auch die Chance weiter zur Schule zu gehen, Betreung nach der Schule und werden sowohl sportlich als auch musikalisch gefördert. Oft bleiben sie noch ein Jahr bis sie nach Hause zurückkommen können.

Die viventura Gruppe hatte die Möglichkeit das Kinderheim und Schule zu besuchen, wo die Kinder uns mit wunderschönen Kinderlieder grüßten. Wir durften uns auch den traditionellen Marimbatanz mit live Musik bei einer Gruppe von 12 Tänzern und 4 Musikern anschauen.

Dieser Besuch gab uns ein komplettes Blick von der Volksrealität in grossen Städten von Ecuador, und auch die Hoffnung und Ruhe, dass etwas gegen Armut in Ecuador unternommen wird, und natürlich dass es noch so viel zu tun gibt.

Dank an die Truppe für Euer Interesse an das ecuatorianische Volk und die nütztlichen Geschenke (Lehrmaterial) für die Kinder.

13 Feb. 2004 • Guayaquil - Lima

Julia beim letzten Shopping in Ecuador
Gruppenfoto am Flughafen

Das Abenteuer geht weiter

Das klassisch grosse Frühstück im „Auberge Inn“ hat uns genug Kraft für eine lange Morgenwanderung gegeben.
Viele hatten Interesse mehr einzukaufen, die Wäsche abzuholen und die letzte Postkarten aus Ecudaro zu schreiben. So, fingen wir mit dem besuch des Potsamts an, wo mehr als 15 Postkarten gelassen wurden. Danach nahmen wir nochmal die „Eco Via“, um zum modernen Teil von Quito zu fahren, die „Quicentro Shopping Mall“.

Da gabs etwas für uns alle: Kopflampen (für Karl, den es geht weiter nach Peru, Bolivien und Chile gehts), Schuhe (für Julia, deren Schuhe in der Hitze der Isla de la Plata geschmolzen waren), und vieles mehr.
Mehr Hängematten mussten eingekauft werden, so mussten wir noch schnell zum Handwerksmarkt in La Mariscal ziehen. Mit drei neuen Hängematten unten dem Arm, ging es zum Hostal. karl wollte noch schnell im Parlament und beim Guayasamin Museum vorbei, um weitere Fotos zu schiessen.

Die XXL Gruppe hatte etwas mehr Zeit, als die, die gen Deutschland flogen und wurden später abgeholt, um das abenteuer fortzusetzen: die Entdeckung des grösseren Peru.

Tathiana hat die Gruppe um 23:00 Uhr vom Flughafen in Lima abgeholt. Es war super toll in Ecuador, haben sie gesagt. ;-)

Dann sind wir zum Hotel gefahren und sind wir direkt ins Bett gegangen.

14 Feb. 2004 • Lima - Pisco

Buen provecho Roswitha
Picknick am Strand

Sommer im Peru

Heute hatten wir Zeit zum ausschlafen. Dann haben wir City Tour durch Limas Zentrum gemacht. Die Hitze war für uns ungewohnt, kaum zu glauben, dass es in Deutschland im Moment so kalt ist. Hier scheint die Sonne und es ist ungefähr 30 °C.

Nach der City Tour sind wir zum Gold Museum gegangen. Dort haben wir eine Tour durch das Museum gemacht. Es war super interessant und haben wir sehr viel über Peru gelernt.

Dann sind wir Richtung Süden gefahren. Am Strand haben wir ein Picknick gemacht. Am Strand gab es viele Leute, man merkt, dass es Sommer ist. Tathiana hat für uns Inca Kola gekauft zum probieren. Es ist nicht schlecht haben einige gesagt. Für Martin schmeckt es nach Red Bull. ;-)

Günther ist der einzige Mutige, der ins Meer gegangen ist. Er hat die Wellen mit Erfolg bezwungen!

Dann sind wir nach Pisco gefahren.

15 Feb. 2004 • Paracas - Ica

Karl bei der Ballestas Tour
Adrenalin pur!

Huacachina Oase

Heute haben wir Pisco früh verlassen und sind zum Hafen von Paracas gefahren. Mit unserem Boot sind wir zu den Ballestas Inseln gefahren. Es war super toll!!! Wir haben viele Vögel gesehen und auch viele Seelöwen. Wir haben super tolle Fotos gemacht!! ;-)

Dann haben wir das Naturreservat von Paracas besucht. Zuerst kam ein Museum wo wir ganz viel über die Paracas Kultur gelernt haben. Es ging weiter mit dem Bus bis zur Steinformation La Catedral. Die Landschaft war einfach traumhaft!

Es war schon 1 Uhr und wir hatten Hunger, so sind wir zu einem gemütlichen Restaurant am Ufer des Meers gegangen. Dort haben wir fangfrischen Fisch gegessen und haben wir das Nationalgericht Perus Ceviche (roher Fisch mariniert in Zitronensaft) probiert.

Am Nachmittag kamen wir in der Oase La Huacachina an. Wir haben schnell uns fertig gemacht und sind zur Buggy Tour gegangen. Mit zwei Buggies haben wir eine aufregende Fahrt durch die Dünen gemacht. Es war einfach Adrenalin pur!

Danach haben wir den Pool des Hotels genossen. Später sind wir zum Fest von der Oase gegangen, weil diese Jahrestag hatte. Dort haben wir leckeres Essen aus Ica probiert und das peruanische Bier durfte natürlich nicht fehlen.

16 Feb. 2004 • Ica - Nazca

Botijas der Piscobrennerei
Pisco puro

Flug über die Nazca Linien

Heute haben wir bis 9 Uhr ausgeschlafen und dann haben wir die Piscobrennerei besucht. Dort haben wir eine Erklärung über den Brennprozess gekriegt, aber alle wollen schnell bei der Probe teilnehmen. So haben wir zuerst Pisco mit Zitronenaroma probiert, dann Wein und am ende Pisco pur.

Dann sind wir Richtung Nazca gefahren. Unterwegs haben wir Baumwollfelder gesehen und tolle Kakteen. Wir haben "Cochinilla" gesehen, kleine Läuse, die auf den Kakteen leben, und mit denen kann man rote Farbe herstellen. Hmm war da nicht mal was mit Campari?

Wir fuhren weiter und die Hitze war unglaublich. Wir kamen am Maria Reiche Museum an, wo wir etwas noch über das Lebenswerk der deutschen Mathematikerin gelernt haben. Dann haben wir zwei Nazca Linien vom Aussichtsturm gesehen, aber wir wollen mehr sehen!. So wir sind direkt zum Flughafen gefahren und zu 5 sind wir geflogen. Alle haben den Flug gut überstanden. Wir haben tolle Fotos gemacht. Füe Roswitha war es ein Traum die Linien sehen zu können.

Im Hotel haben wir uns ausgeruht. Und später haben wir das Planetarium besucht und danach das Abendessen welches in der Erde mit Kohlen eingegraben, zubereitet wird.

17 Feb. 2004 • Nazca - Corire

Reisfelder auf dem Weg nach Corire
Ein erfrischendes Bad!

Tschüß Pazifik

Heute haben wir Nazca verlassen und mit unserem lokalen Guide haben wir den alten Friedhof von der Nazca Kultur besucht. Wir waren begeistert von so viele Mumien. Wir haben uns von unserem lokale Guide verabschiedet und sind wir weiter entlang der Panamericana nach Süden gefahren.

Unterwegs hielten wir an einem schönen Strand bei Chala. Dort sind viele ins Meer gegangen. Für die anderen war das Wasser zu kalt ;-). Nach dem Bad haben wir unser leckeres "Reis mit Huhn" (arroz con pollo) gegessen und sind wir weiter nach Corire gefahren.

Im Camaná haben wir einen kurzen Stopp am Hauptplatz gemacht. Dort haben wir ein Eis gegessen (Tathi ihr zweites) und dann sind wir weiter gefahren. Wir verließen den Pazifik und fuhren Richtung Majes Tal.

Wir sind zum Abendessen angekommen. In der Küche konnten wir sehen wie die Köchin die fangfrischen Flussschrimps zubereitet. Wir haben große Portionen gekriegt aber Günther hat es so gut geschmeckt, dass er eine zweite Portion gegessen hat. :-)

Nach dem Essen durfte nicht der Pisco fehlen. Prost!!!

18 Feb. 2004 • Cabanaconde - Corire

 Petroglyph mit Kondormotiv
Kinder im Dorf Huambo

Richtung Hochland

Heute haben wir die Dinosaurier Fußabdrücke gesehen. Die Wandehrung war ein bisschen anstrengend wegen der Hitze, aber alle haben es sehr gut gemacht. :-)

Dann haben wir die Petroglyphen von Toro Muerto besucht. Unsere lokaler Guide Manuel hat uns alles über dieses Rätsel in der Wüste erklärt. Nach einer Führung sind wir Richtung Hochland gefahren.

Die Landschaft wurde jetzt anders. Wir haben die Wüste verlassen und haben schöne Berge und Vulkane gesehen. Unterwegs haben wie bei einer kleinen "Oase" gehalten und haben unser Picknick gemacht. Es gab leckere Tunfisch Sandwichs mit Avocado.

Der höchste Punkt von heute war auf 4000m. Höhe. Wir haben Coca Blätter gekaut, es hat nicht so gut geschmeckt aber Cocablätter sind sehr gut gegen die Höhenkrankheit. Im Dorf Huambo haben wir einen leckeres Cocatee probiert. Cocablätter schmecken viel besser als Tee meinten alle!

In Cabanaconde haben wir Alpaka Fleisch probiert und dann sind wir ins Bett gegangen, weil es morgen früh weiter geht.

19 Feb. 2004 • Arequipa - Cabanaconde

Ein Kondor!!!
Auf die Plätze, fertig, los!

Colca Schlucht

Heute ging's früh los Richtung der Colca Schlucht. Bei dem ersten Aussichtspunkt von Tapay haben wir die Dörfer unten in der Schlucht gesehen. Bei dem nächsten Aussichtspunkt haben wir einen tollen Ausblick auf die Schlucht gehabt. Dort haben wir auf die Kondore gewartet. Zwei kamen, aber nicht so nah. Wir haben aber mindestens zwei gesehen. Dann sind wir Richtung Chivay gefahren.

Unterwegs haben wir an verschiedenen Aussichtspunkten gehalten, wo wir die schönen Terrassen gesehen haben und schöne Alpaka Pullover gekauft haben.

Von Chivay ging die Fahrradtour los; Julia, Martin, Bernd, Günther, Karl und Olaf haben an dieser teilgenommen. Zum Glück hat es nicht geregnet und es war super haben alle gesagt.

Wir haben somit uns ein leckeres Mittagessen verdient und dann sind wir nach Arequipa gefahren. Unterwegs haben wir schöne Alpakas, Lamas und Vicuñas gesehen. Wir sind auf einen Pass von 4800 m Höhe gefahren. Dort haben wir einen Stopp gemacht. Da war es eiskalt!!!

Wir sind in Arequipa angekommen und morgen machen wir einen Stadtrundgang durch die "Weiße Stadt".

20 Feb. 2004 • Arequipa

Cuy
Bei der Party

Fest in Arequipa!

Heute haben wir Zeit zum ausschlafen gehabt und um 10 Uhr sind wir zum Sozialprojekt losgefahren. Die Kinder sind im Moment in den Sommerferien, aber einige Kinder waren da und sie haben sich über unseren Besuch gefreut :-). Wir haben auch ein Krankenhaus besucht. Es war sehr interessant die Armenviertel zu besuchen, so haben wir gesehen, was die Touristen normalerweise nicht sehen.

Dann sind wir zurück in die Stadt gefahren. Am Nachmittag hat Tathiana uns abgeholt und hat uns ihre Heimatstadt gezeigt. Wir haben den größten Markt von Arequipa besucht. Dort haben wir leckeres Obst probiert und dann ging's weiter ins Zentrum. Dort haben wir den schönen Hauptplatz gesehen und am Ende haben wir eine Führung durch das berühmte Santa Catalina Kloster gemacht.

Am Abend waren wir zu der Abschiedsparty von Paul, Stefan und Sarah eingeladen. Diese waren ein halbes Jahr Praktikanten bei viventura. Dort haben wir die Gastfamilie von Paul kennengelernt und den Rest vom viventura Team. Zum Essen gab es leckeres Grillfleisch, Salate und auch Meerschweinchen zum probieren. Wir waren die ersten, denn wir haben es noch nicht gelernt die "hora peruana" zu lesen… Nach und nach kamen Freunde und Bekannte und es gab ein schönes Fest. Wir haben Salsa getanzt und um 2 Uhr nachts ging es noch für einige in die Disco.

21 Feb. 2004 • Arequipa - Cuzco

Hat Gabi zu viel eingekauft?
Die Gruppe bei den Saqsayhuaman Ruinen

Die Inkastadt

Heute sind wir früh nach Cuzco geflogen. Nach der Party von gestern war der Schlaf zu kurz, aber es hat sich gelohnt ;-).

Den Vormittag hatten wir zur freien Verfügung. Viele sind auf den Markt gegangen. Am Nachmittag haben wir uns getroffen, um den Stadtrundgang zu machen. Wir hatten echt Glück mit dem Wetter denn die Sonne scheint in Cuzco. Zuerst haben wir eine Führung in der Kathedrale gemacht und dann gings weiter zu dem Koricancha Tempel. Mit dem Bus sind wir zu den Sacsayhuaman Ruinen gefahren. Es war unglaublich diese Inka Ruinen mit den tonnenschweren Steinen zu sehen. Viele sind zu Fuß in die Stadt zurückgegangen, um den Ausblick zu genießen. Der Rest ist mit dem Bus gefahren und wir haben den 12-eckigen Stein gesehen.

Wir haben uns mit einer anderen viventura Gruppe getroffen. Es war eine ViComfort Tour mit Marco Antonio als Reiseleiter. Zusammen sind wir zum Essen gegangen. Es war lecker und dann sind wir ins Bett gegangen.

22 Feb. 2004 • Cuzco

**Freier Tag**  
  
Heute hat
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Freier Tag

Heute hat Olaf Geburtstag. Wir haben ihn um 12:00 Uh mit einem Happy Birthday Lied geweckt. Wir haben 15 min gebraucht, um ihn von dem Zimmer rauszuholen. Mit Konfetti und Schaum haben wir ihn gefeiert.

Zum Frühstück haben wir Olafs Kuchen gegessen. Martin und Hans hatten etwas Kater aber sie gingen trotzdem zum Reiten, mit Bernd, Angelika, Julia und Beatrice.

Kathi, Olaf, Fleur, Günther und Gaby sind ins Heilige Tal gefahren. Der Rest der Gruppe genoss die freie Zeit in Cuzco.

23 Feb. 2004 • Cuzco

Der Urubamba Fluss
Wiñayhuayna Ruinen

Inka Trail

Heute sind wir früh aufgestanden, weil unser Zug um 6:15 Uhr nach Machu Picchu fährt. Die Landschaft war super schön; wegen der Regenzeit ist alles grün. Der Urubamba Fluss ist stark angestiegen und hat uns seine Kraft gezeigt.

Beim Km. 104 sind wir ausgestiegen und dann mussten wir an einer Hängebrücke vorbei bis zur Passkontrolle und wir haben uns für die Wanderung vorbereitet.

Nach einigen Minuten haben wir unseren ersten Stopp gemacht, bei einigen Inka Ruinen. Danach ging es richtig los. Ungefähr drei Stunden unterwegs, Treppen hoch und runter. Zum Glück haben wir ein schönes Wetter gehabt und konnten uneingeschränkt die Landschaft genießen.

Mit den Treppen von dem letzten Stück mussten wir kämpfen, aber nach einigen Minuten sind wir bei den Wiñayhuayna Ruinen angekommen. Nach einer kleine Führung sind wir zur Unterkunft gegangen und haben gleich zu Mittag gegessen.

Am Nachmittag haben wir uns von der Wanderung erholt und sind früh ins Bett gegangen, weil es morgen in der Früh nach Machu Picchu losgeht. Wir wünschen uns, dass es morgen auch schönes Wetter gibt!

24 Feb. 2004 • Cuzco

Tathi und Fio bei Machu Picchu
Machu Picchu im Nebel

Die Verlorene Stadt der Inkas

Heute mussten wir früh aufstehen, weil wir die ersten beim Sonnentor sein wollen. Wir fühlen uns total fit und haben die Wanderung in einer Stunde gemacht :-).Beim Sonnentor waren wir die ersten, aber alles war leider in Wolken verhangen. So sind wir direkt zu Machu Picchu gelaufen.

Wir haben unsere Rucksäcke abgegeben und haben die Führung durch die Ruinen gemacht. Machu Picchu war super so im Wolken, es war wie ich es immer vorgestellt habe, sagte Kathi. Nach der Führung haben wir Freizeit gehabt. Kathi und Karl haben den Huayna Picchu bestiegen und haben einige sehr schöne Fotos gemacht.

Wir sind zum Essen nach Aguas Calientes (Machu Picchu Dorf) gefahren. Und dann fuhren wir mit dem Zug nach Cuzco. Wir wollen noch was einkaufen und Cuzco by Night sehen. ;-)

25 Feb. 2004 • Cuzco

Kinder am Pass
Am La Raya-Pass

Entlang des Altiplano

Da heute ein Streik im Verkehrswesen begann, wussten wir zuerst nicht, ob wir wie geplant mit dem Zug fahren können. Doch zum Glück klappte es.

Allein wegen der Landschaft war es eine sehr schöne Fahrt. Wir sind 8 Stunden durch das Altiplano, die Hochebene von Peru, gefahren. Unterwegs haben wir viele Alpacas und Lamas gesehen. Auf dem höchsten Punkt auf 4300m bei La Raya, haben wir eine kurze Pause gemacht. Auf dem kleinen Markt dort kauften wir etwas ein.

Von Juliaca sind wir weiter mit dem Bus bis Llachón gefahren. Unsere Gastfamilien haben uns in Empfang genommen und gemeinsam haben wir ein leckeres Abendessen genossen.

Unter dem schönen Sternenhimmel fragten wir uns schon, wie wohl morgen der Titicacasee aussehen wird.

26 Feb. 2004 • Rovaniemi

Kathi badet im Titicacasee
Beim Fest im Llachón

Kaneval am Titicacasee

Heute haben wir den Titicacasee im Morgenlicht gesehen. Es war wunderschön. Günther und Gabi haben früh morgens einen Sparziergang am Strand gemacht. Wir haben gemeinsam gefrühstückt und einen Coca-Tee genossen.

Danach haben wir eine Wanderung zum Berggipfel gemacht. Es war anstrengend wegen der Höhe, aber wir haben es geschafft. Der Blick von dem 4200m hohen Gipfel lohnte sich. Da die Sonne schien, konnten wir bis zur Königscordillere von Bolivien sehen. Es war toll!!

Für das Mittagessen haben wir leckeren Fisch "Pejerrey" aus dem Titicacasee probiert. Martin und Julia sind auf der Insel Spazieren gegangen.. Bernd, Angi und Günther sind Fischen gegangen. Fio und Renzo haben auch versucht etwas zu fangen, was aber gar nicht so einfach war ;-).

Kathi, Olaf und Fleur haben im Titicacasee gebadet. Kathi ist lange im Wasser geblieben und hat mit den Kindern von Llachón gespielt und einen "Algen-Krieg" gemacht.

Tathi, Fio, Renzo, Kathi, Karl, Olaf und Fleur sind später ins Dorf gegangen, weil dort ein Karneval-Fest stattfinden sollte. Das ganze Dorf war da und alle haben typische Tänze getanzt. Wir haben zusammen mit Olaf's Gastfamilie gefeiert und auch getanzt. Außerdem haben wir mit Schaum gespielt und den Karneval mit Bier und Pisco gefeiert. Wir hatten zwar keine Lust, mussten aber die Party schließlich verlassen, denn wir hatten einen langen Weg nach Hause. Es war unser schönster Karneval!!! ;-)

27 Feb. 2004 • La Paz - Rovaniemi

Günther beim Fruchtbarkeitstempel
Bei den Uros-Inseln

Richtung Bolivien

Heute haben wir uns von unseren Gastfamilien verabschiedet und sind mit dem Boot Richtung Puno gefahren. Oben auf dem Boot war es zwar kalt, doch Kathi und Bernd war das wegen der schönen Landschaft egal.

Nach ein paar Stunden sind wir bei den schwimmenden Inseln der Uros angekommen. Es war ein seltsames Gefühl auf dem Schilf zu wandern. Unser lokaler Guide hat uns alles über diese Insel und die Uros erklärt.

Dann kamen wir im Hafen von Puno an und sind weiter mit dem Bus zu dem Fruchtbarkeitstempel gefahren. Keiner traute sich, sich auf die Steine zu setzen, da die einheimischen Frauen aus Tradition hierher kommen, um auf den Steinen ein Kind zu bekommen. ;-)

Unterwegs haben wir ein Picknick gemacht, wo wir einen tollen Blick auf den Titicacasee hatten.

Später überquerten wir die Grenze, auf der bolivianischen Seite wartete schon unser lokaler Guide. Mit ihm haben wir die Tiahunaco-Ruinen besucht.

Dann sind wir nach La Paz gefahren. Wir hielten an einem tollen Aussichtspunkt, von dem wir die ganze Stadt und den Illimani-Vulkan sehen konnten.

28 Feb. 2004 • La Paz

Martin
Auf dem Weg

Die gefährliche Straße der Welt

Nach dem Briefing von gestern Abend haben sich Julia, Martin, Karl, Kathi und Günther entschieden die Fahrradtour zu machen. Der Rest der Gruppe wollte mit dem Bus fahren, weil sie die schöne Landschaft genießen wollten. Roswitha wollte in La Paz bleiben, um in Ruhe spazieren zu gehen.

Wir fuhren mit dem Bus bis zum höchsten Punkt auf 4700m. Bevor es losgehen konnte, bekamen wir alle noch einen Helm, Handschuhe und eine Regenhose.

Wir hatten wieder Glück, denn das Wetter war super. Die Natur änderte sich mit jedem Höhenmeter, es wurde immer grüner und tropischer. Am Ende kamen wir im Bergnebelwald heraus. Die Lodge war wie ein kleines Paradies. Dort haben wir ein Bad im Pool genossen und danach gab es dann ein leckeres Mittagessen. Wir konnten auch Papageien und süße Affen sehen.

Dann sind wir nach La Paz zurück gefahren und dort hundemüde in unsere Betten gefallen.

29 Feb. 2004 • La Paz

Das Mondtal

Freier Tag

Heute hatten wir einen freien Tag. Vormittags sind wir durch La Paz gelaufen. Wir haben den Hexenmarkt besucht, dann die Kirche San Francisco und den Hauplatz Murillo.

Olaf und Fleur haben sich den Karnevalsumzug angeschaut – der ihnen sehr gut gefallen hat. Hans und Beatrice haben das Coca Museum besucht und haben danach leckeren Fisch vom Titicacasee gegessen.

Am Nachmittag sind wir nach El Alto gefahren, um das Sozialprojekt von Pater Lutz zu besuchen. Leider waren alle Strassen zur Kirche gesperrt, weil am Sonntag ein großer Markt stattfindet und weil die Leute zudem Karneval gefeiert haben. Schade, aber so mussten wir die Spenden für den Pater im Hotel lassen, so dass die nächste Gruppe alles mitnehmen kann.

Auf dem Weg zurück haben wir wieder auf dem Aussichtspunkt von La Paz gehalten und dort schöne Fotos von der Stadt geschossen. Das Licht war viel besser als gestern!

Bernd, Angi, Günther, Gabi und Günther II sind zum Mondtal gefahren. Die Steinformationen fanden sie "total irre".

Zum Abendessen sind Tathi, Günther, Bernd und Angi nach Süden gefahren. Dort haben sie eine nette Kneipe gefunden und haben den nationalen Schnaps "Singani" probiert.

01 März 2004 • Uyuni

Bernd und Geli im Zug
Sonnenuntergang auf dem Weg nach Uyuni

Per Zug nach Uyuni

Heute fuhren wir mit einem öffentlichen Bus von La Paz nach Oruro. Es war eine kurze Fahrt von 3 Stunden. Am Busbahnhof mussten wir unser Gepäck abgeben. Die Abfertigung war unheimlich langwierig und chaotisch. Deshalb haben wir unser vom Restaurant in den Speisewaggon verlegt.

Während der Fahrt konnten wir die Landschaft bis Uyuni genießen. Wir sahen viele Lagunen und Flamingos.

Am Abend kamen wir in Uyuni an, wo wir von unseren Jeeps abgeholt und ins Hotel gebracht wurden.

Zum Abschluss des Tages wollten wir noch in eine Kneipe gehen, doch leider war nicht eine einzige geöffnet. So haben wir es uns im Hotel gemütlich gemacht und uns unterhalten.

02 März 2004 • Chuvica - Rovaniemi

Go Kathi go!
Picknick im Salzsee

Riesige Kakteen

Heute konnten wir ausschlafen, da wir erst um 11 Uhr von unsere Jeeps abgeholt wurden. Zuerst besuchten wir einen Zugfriedhof, wo wir tolle Fotos von den alten Zuge gemacht haben. Dann ging es weiter zum Salzsee.

Auf dem Weg dorthin besuchten wir eine kleine Fabrik, in der die Einheimischen das gewonnene Salz mit Jod mischen um es zu verkaufen.

Nach 76 Kilometern Fahrt sind wir an der Isla del Pescado angekommen. Dort wachsen riesige Kakteen. Unsere Fahrer bereiteten für uns hier das Picknick, während wir die tolle Landschaft genießen konnten.

Dann haben wir eine kleine Wanderung zum einem der umliegenden Berggipfel gemacht, wo wir einen tollen Blick auf dem Salzsee hatten. Dann ging es weiter zu unserer Unterkunft, wo wir uns vom Tag ausruhten.

Wir haben Tischtennis gespielt und später haben wir ein leckeres Abendessen bekommen. Karl hat sich besonders gefreut, dass es Spagetti gab und ausnahmsweise keinen Reis. ;-)

03 März 2004 • San Pedro De Atacama - Rovaniemi

Steinbaum
Die Laguna Colorada

Viele Flamingos

Heute sind wir früh los gefahren, weil wir einen langen Tag vor uns hatten. Auf dem Weg machten wir viele Stopps für Fotos.

Am Aussichtspunkt des Steintals haben unsere Fahrer für uns ein leckeres Frühstück gemacht. Dann ging es weiter zu dem Aussichtspunkt des Vulkans Ollague, wo wir den Rauch des aktiven Vulkans sehen konnten. Auf dem Weg konnten wir die Yareta-Pflanze sehen. Die Yareta wächst nur ein Millimeter pro Jahr.

Wir konnten viele Lamas und Vicuñas sehen. Für unsere Überraschung haben wir auch Ñandus gesehen. Sie waren aber sehr schnell, so dass sie schon weg waren als der nächste Jeep kam.

Als wir den Altiplano verlassen hatten, war die Landschaft mit einem Mal ganz anders. Wir befanden uns in der Wüste Siloli. Auf dem weiteren Weg haben wir viele Vulkane und Lagunen gesehen. In der ersten Lagune gab es wenige Flamingos, aber in der Lagune Ramaditas und der "Laguna Colorada" gab es Tausende. Wir konnten ganz nah die Flamingos herangehen und sie fotografieren.

An der Laguna Colorada haben wir auch zu Mittag gegessen. Dann ging es weiter zu den Geysiren und den Thermalquellen. Es war kalt und Bernd war der einzige Mutige, der gebadet hat.

In Bolivien konnten wir noch ein Auge auf die Laguna Verde und den Vulkan Licancabur werfen, dann sind wir über die Grenze nach Chile gefahren. In San Pedro de Atacama saßen wir schließlich beim Abschiedsessen, wo jeder ein schönes Überraschungs-Geschenk bekam.

04 März 2004 • Calama

Gabi und Günther beim Check-In
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Der Abschied

Heute haben wir San Pedro verlassen und sind zum Flughafen von Calama gefahren.

Für Karl, Roswitha, Julia und Martin geht es auf ihrer XXL-Tour weiter nach Argentinien. Hans und Beatrice machen noch Urlaub in Brasilien und fliegen nach Rio. Kathi macht noch Urlaub im Süden von Chile und Argentinien.

Der Rest fliegt nach Santiago und dann nach Frankfurt – bei Günther geht es nach München.

Leider ist die Reise zu Ende :-(. Die Zeit ist schnell vergangen. Es gab viele Highlights und wir haben vor allem viel Spaß zusammen gehabt.

Einige von uns haben richtige Freundschaften geschlossen und planen schon die nächste Südamerika-Reise.

Ich würde mich freuen, wenn wir uns wieder sehen.

Liebe Grüße aus Arequipa

Eure Tathi

05 März 2004 • Buenos Aires

Am Flughafen

Die Anreise

Ein eiskalter Wintermorgen in Deutschland. Einige verschlafene Gestalten machen sich auf den Weg nach Frankfurt. Treffpunkt: 5.30 Uhr am Schalter 51. 2 Teilnehmer sollen sogar dort gewesen sein…
Doch schon beim Kaffeetrinken im Flugsteig locken die Viventura-Unterlagen die ersten Neugierigen an. Dem ersten Beschnuppern folgt die Frage: Sind sie etwa die Leute, die beim Einsteigen ins Flugzeug so nett angrinsen, auch Viventuros? Ja!! Bestätigung im Flughafenbus von Madrid. So lassen sich die nächsten Stunden doch gleich viel besser totschlagen.

Schon beim ersten Beschnuppern und den ersten Aufgaben (wo befindet sich nur der Check -in- Schalter und wann macht er auf?) stellt sich schnell heraus, wer spanisch kann und wem nur alles Spanisch vorkommt…
Stunde und Stunde vergeht, bis endlich ein unglaublich schönes Licht unter dem jumbo auftaucht und kurz darauf eine kleine Gestalt mit Wuschelkopf und grosser Viventura-Mappe den übernächtigten Haufen in Empfang nimmt.

Zuletzt löste sich die grosse Frage des Tages auf: Aerolineas Argentinas transportiert alles, sogar Müllsäcke!!

06 März 2004 • Buenos Aires

Gruppe am Congresso
Anette & Bernd in La Boca

Tango und Willkommenessen

Es ist 9 Uhr morgens, Hitze im Congresso, aber denooch ein wunderschöner Tag. Nach einem kleinen Spaziergang , fuhren wir mit der U-Bahn (eine originale U-Bahn von 1913) bis zum Plaza de Mayo. Auf dieser Plaza haben die Mütter der in der Diktatur verschwundenen Kinder ihren eigenen Platz. Mit weißen Tüchern kann man sie Donnerstags sehen.

Von dort ging es weiter bis nach La Boca … ein open Air Museum im Künstlerviertel der Stadt. Die erste Eindrücke der Metropole sind sehr beeindruckend, eine großartige representative Hauptstadt, bezaubernde Ecken, wunderbare alte Häuser, pulsierendes leben…Es wird Tango getanzt.

In la Boca kann man deutlich sehen, welche Rolle der Fußball für die Jungen einnimmt. Nach einem Mittagessen am Hafen, fuhren wir mit dem öffentlichen Bus nach San Telmo. Auf einem schnuckeligen kleinen Platz trinken wir Kafee. Nochmal wird Tango getanzt, Erwacksene und Kinder - jeder scheint vom Tango erfühlt zu sein.

So klingt der erste Tag mit einem herrlichen Abendessen in ¨Folge der Kuh¨ aus. Dort lernen wir etwas Besonderes kennen, von dem wir noch häufiger hören werden: Asado!

07 März 2004 • Buenos Aires

Rossi beim Mate trinken
Tango Abend im

Ein Tag voller Rätsel

Wir durften lange schlafen, weil Sofi uns erst um 11 Uhr abholte. Unsere Fahradtour durch die Stadt dauerte drei Stunden und wir konnten die berühmtesten Plätze von Buenos Aires besichtigen, wie z.B. Av. Libertador, Retiro und Recoleta.
So ein wunderschöner Tag konnte nur in einen wunderschönen Tangoabend enden.

Wir haben festgestellt, dass dennoch viele Fragen offen geblieben sind…

*Ist Pfirsichmarmelade eigentlich in Argentinien gesetzlich voergeschrieben?
*Wie schafft es eine kleine Gruppe Radfahrer, sich in gemächlichstem Tempo über 1 km zu verteilen?
*Was ist Anettes Spezialität: Männer auszuziehen oder anzuziehen?
*Wieso ist das Monument der duetschen NATION FÜR Argentinien so hässlich und das der Spanier so schief?
*Wieviele Hunde schafft eigentlich ein einzelner Hundeführer?
*Wie schafft man es, Florida, Peru und Mexico an einem Tag zu bereisen und wieso führen alle Wege nach Österreich?
*Wieso schmeckt Mate biem ersten Schluck grässlich und nach Einsatz von Todesverauchtung richtig gut?
*Warum wird Niesen als Salutschiessen bezeichnet?
*Weshalb hat Sofia rabenschwarze Hände?
*Wieviele Lederwarengeschäfte gibt es auf dem Weg ins Cafe?
*Was hat ein Lederkoffer mit roten Ampel zu tun?
*Warum sind grüne Amplen eigentlich Weiss?
*Wird unser Gepäck im ¨Portal del Sur¨ kontaminiert?
Nr. 311
*Wieso ist ¨Klimanlage¨ ein Unwort?
*Warum hat Sofia Angst um Argentinische Autotüren?
*Weshalb bekommt Rossi wircklich jedes Essen vorgesetzt- nur nicht das, was sie bestellt hat?
*Wo bekommt das ¨El viejo Almacen¨ nur die ganzen abgelehnten Jesus Darstellers aus Oberammergau her?
*Und was würden die Autofahrer von Buenos Aires nur ohne die Hupen machen?

Unserer Reiseleiterin beschäftigte sich den ganzen Tag lang mit unseren Fragen.

08 März 2004 • Buenos Aires - Tigre

El Tigre
Bernd, Burk und Gitte in El Tigre

Wilde Orchideen

Es ist Montag, der Internetzugang im Hostal funktioniert nicht mehr, es gibt weiterhin nur Pfirsichmermelade. Also Zeit, die Stad zu verlassen.
Sofia behauptet stets und fest, wir wären dem ganzen Tag im Stadtgebiet von Buenos Aires unterwegs gewesen, doch es war kaum zu glauben. Eine andere Welt tat sich auf im Tigre- Delta. Schnuckelige Häuschen und wilde Orchideeen zogen am Taxiboot vorbei, mit dem es immer tiefer in die braunen Fluten ging (alles nur aufgewühlte Erde, keine Sorge…). Plötzlich ein netter kleiner Sandstrand - Landgang! Die Bereitschaft zum Baden hielt sich zwar ziemlich in Grenzen, obwohl weder Piranhas oder Krokodile, noch die heimtückischen Schrimps den einzigen Schwimmer attakierten.

Beim Essen (war das jetzt der Hauptgang? Nein, es kommt schon wieder etwas!) Kam richtiges Urlaubsfeeling auf (sieht es am Amazonas genau so aus?)und so konnten wir uns ausgiebig der österreichischen vorliebe für ¨a schöne Leiche¨ widmen. Böse Zungen behauptet, diesbezüglich bestünde ein Zusammenhang zur gestrigen Tangoshow…

Nachdem es nicht gelang , auf der Rückfahrt Bernd im Fluss zu versenken, kam er aber herein und suchte sich Brigitte als dankbares Ofper(¨Möchtest Du Dich nicht reinsetzen? Nein Danke, ich sitze ja schon drin…¨). Glücklicherweise bevor sich die Flussfarbe von braun zu schwarz änderte… Ein ruhiger und schöner Tag, endlich nur schön warm, aber nicht schwül, geht mit der Fahrt in die Pampa zu Ende. Gibt´s wieder Asado?

09 März 2004 • Rovaniemi

Roswitha mit Brot
Frühstücken auf der Estancia

Ein tierischer Tag

…schanrch…schnauf…schnorch…schnauf… (=Kurzform der ersten Stunden - doch im Laufe des vormittags verließen doch so langsam alle Viventuros ihre Betten, um das beste Frühstück aller Zeiten zu sich zu nehmmen, natürlich inklusive Pfirsichmarmelade)

…scmatz…schlabber…schmatz…schlabber… (=Kurtzform der nächste Stunden auf der Estancia. Nach dem Füttern der Viventuros - Füttern von Gänsen, Enten und Schafen inklusive kreativer Reinigung der angeschlabberten Hände, anfeuern von Anette beim Käsemachen, Rumspinnen, Brot backen, Tierknochen werfen (Taba spielen), Reiten etc.

Der tiefere Sinn einer Kutschfahrt wurde auch erkannt: ohne das Rütteln wäre es schlichtweg unmöglich, wieder Platz zu schaffen. Sicherheitshalber gab es vor dem Asado noch ein ¨Voressen¨…) …bibber…schlotzer…bibber…schlotzer… (= Kurzform des restlichen Tages - wo bekommen wir in Buenos Aires nur Asado?)

10 März 2004 • Buenos Aires - Bariloche

Anette, Burck und Christian, grosse Welle!!

Operation San Carlos de Bariloche

Nach einem kurzen Flug sind wir in San Carlos de Bariloche - kurz: Bariloche genannt - gelandet. Dort finden sich Unmengen Schokolade und alpenländischen Kuchen, die natürlich auch probiert werden müssen.

Mit einen Sessellift fuhren wir bis zum Cerro Campanario, wo man die ganze Stadt, die Berge und Seen rundherum wunderbar sehen kann. Nur Brezeln und Jägertee fehlen noch!

Nachdem wir eine Hagebuttenölfabrik besuchten, fuhren wir weiter in die Wildnis Patagoniens. Wir sind jetzt in der Pampa Linda, am Cerro Tronador. Die Landschaft ist hier einfach phantastisch! Es gibt sehr viele diverse Möglichkeiten den Tag zu verbringen: Wanderungen, Rafting, Pferdereiten, Mountain Biking, usw. Später klang der Tag noch gemütlich am Kamin aus.

11 März 2004 • Rovaniemi

Norbert, Christian und Burk beim Rafting
Wald vor dem Rio Manso

Wasser, Wein und Asado… unter anderem

Schotterpiste, Schotterpiste, Asphalt und wieder Schotterpiste… wir (Norbert, Christian, Burk und Sofi) wurden um 8.30 Uhr abgeholt, um Raften zu gehen. Rein ins Boot, langsames Einschwimmen, los geht´s! Erste Stromschnelle, Mann über Bord, der aber schnell wieder an Bord geholt wurde. Langsame Paddelpassagen, Strudel, Felsen … und das Ganze auch noch in wunderschöner Landschaft.

Und dann: Asadooooooo!! Der Rest der Gruppe beschäftigte sich in Pampa Linda mit Reiten, Mountain Bike fahren und Wandern…

Am Ende des ereignisreichen Tages sitzen wir alle zusammen am Tisch. Die Gesichter haben alle ein wenig Farbe abbekommen, ein gutes Zeichen, dass wir einen absolut hervorragenden Tag gehabt haben!

12 März 2004 • Rovaniemi

Anette, Sofi und Almut in einem Baum
Norbert, Anette und Almut im Refugio otto Meiling

Patagonische Erkenntnisse

- "Jeder findet seinen Wasserfall!" Welchen Weg man auch wählen mag, überall ist es traumhaft schön!
- Mäjestätische Condore sind in Argentinien zu sehen; Bernd und Karl sahen sogar Pumas (wenn auch nur in der National Geographik!).
- Christian hört Stimmen in Wald, der Berg Tronador ruft ihm!!
- Wird es dem Gletscher zu warm, grummelt und poltert er vernehmlich.
- Ein Mountain Bike ist im Gebüsch schwer zu finden.
- Um die Umgebung von Pampa Linda kennenzulernen, ist PER PEDES die beste Fortbewegungsart, wobei man die Erkenntnis erlangt, dass nach Power-Walking auch Power-Talking bestens funktioniert.
- Diesen Urlaub haben wir uns wohl verdient
- Der Hund hat die selbe Frisur wie Roswitha!
- Auf dem Schiff gibt es ¨Wackelpudding¨ und der Apfelstrudel dreht sich in Argentinien auch anders herum!

13 März 2004 • Villa La Angostura - Rovaniemi

Almut vor dem nahuel Huapi
Die  Gruppe im Arrayanes Wald

Eine Märchenlandschaft

Gegen 7 Uhr Morgens fing unser Tag an… entlang einer Schotterpiste, die uns nach Bariloche für einen kurzen Stop führte, kamen wir nach Villa la Angostura. Wir haben unsere Sachen im Hostal gelassen und sind sofort los in den Spermarkt, um für unser ausgedehntes Picknick gegen Mittag am Strand einzukaufen. Leider konnte Burk uns nicht begleiten… bekam allerdings im Gegenzug ein schönes Heft und die Aufgabe, das Tagebuch zu schreiben ;-)

Nach ein paar Stunden am Stand, wo die Sonne uns wirklich anlachte, steigen wir in die Färe ein, die uns bis zum National Park Los Arrayanes bringen wird. Ein Märchewald, mit alten, orangefarbige Bäumen die bis zu 40 Metern hoch sind. Nach einer Stunde Spazieren, konnten wir wieder ins Boot steigen um zurück zu fahren… Was wir mit unseren Augen wahrnehmen, können wir fast nicht glauben… dass die Natur so einen Reichtum im Überschuss herstellen kann.

Nachher sind wir alle zusammen Abendessen gegangen: Reichliche Portionen für alle und dazu noch guten argentinischen Wein. Danach kann man wirklich gut schlafen!

14 März 2004 • Villa La Angostura

Muscheln in Angelmo
Unser Schiff: Die Navimag

So ein fischiger Tag!!

Heute fing unser Tag schon sehr früh an, alle wollten nämlich duschen und Anette war die erste: um 4 Uhr Morgens!!! So, nach dem aller leckersten Frühstück unserer Reise (bis jetzt) im Hostal Suizo, gingen wir als Karawane bis zum Hafen, um unser Gepäck zu checken. So konnten wir noch ein wenig Puerto Montt genießen!!

Ab gings zum Fischmarkt Angelmo, wo alles frisch gefischt wird und anschließend auf den Tisch kommt! Nach einem "Congrio frito" und einer Muschelsuppe, war es langsam an der Zeit ins Schiff Navimag einzusteigen, nicht ohne vorher sämtliche Einkäufe erledigt zu haben (Wasser, Saft, Süßigkeiten, usw!).

Als wir an Board waren, schien die Sonne und die ganze Gruppe lag sogleich auf dem Deck, um die Strahlen zu genießen. Ein ruhiger Tag mit Musik hören, Lesen, und anderen Hobbies stand bevor.

Um 19.30 Uhr gab es schon wieder etwas zu essen und ob ihr es glaubt oder nicht, das Essen auf unserem Schiff ist sehr leckerrrrrrrrr!! Es gibt sogar: "bewegt sich Pudding!!" Nach dem Abendessen saßen wir noch eine Weile im Pub und ein paar Flaschen Wein begleiteten uns.
Bis Morgen!!

15 März 2004 • Puerto Montt

Auf der Navimag

Ein fischiger Tag - Teil II

6:00 Uhr Die ersten Viventuras stehen auf (zumindest bis sie bemerken, dass Chile in einer anderen Zeitzone liegt und sie ihre Wecker nicht umgestellt haben…)
7:00 Uhr Die Jagd auf ein freies Bad beginnt
8:00 Uhr Frühstück im "Hostal Suizo" – ein neuer Kandidat für die Kategorie "bestes Frühstück"
9:00 Uhr Karawane zum Hafen, Gepäck aufgeben – der Countdown läuft 10:00 Uhr Nochmal in die Stadt (Proviant kaufen, sich von den wunderbaren Leder- und Alpakawaren verführen lassen, zur Post - immer ein Abenteuer - oder auf den sehenswerten Fischmarkt Angelmo. Puerto Montt zeigt sich heute von der Sonnenseite!
11:00 Uhr Eine neue Entdeckung: in Chile bekommt man, wenn man Kaffee bestellt, nicht immer nur eine leere Tasse, in welche man sich nach Belieben Nescafe schütten kann (immer stilvoll in hübschen Dosen versteckt), und anschließend heißes Wasser aus der Thermoskanne, sondern es gibt tatsächlich auch exzellenten Kaffee nach italienischer Art!
12:00 Uhr Treffen im Hafen bei Silvia – Fisch bis zum Abwinken. Zu empfehlen: Congrios, DIE lokale Spezialitaet (Seeaal)
14:00 Uhr Der Check-In beginnt, mit hochoffizieller Ansprache durch die Betreuerinnen der nächsten Tage
15:00 Uhr Betreten der M/N Magallanes, eines Ro/Ro-Frachters und Fährschiffes, welches zunehmend als Passagierschiff genutzt wird und die nächsten vier Tage unser Zuhause sein wird, und Beziehen der schnuckeligen Kojen im Schlafsaal 101, der überraschenderweise richtig gemütlich wirkt.
17:00 Uhr Es geht endlich los! Wir legen von Puerto Montt ab und über eine Stunde lang präsentiert sich uns der Osorno in seiner ganzen Pracht, grandios ragt sein perfekter Kegel über die Wolken, der ewige Schnee glänzt in der Abendsonne. Ein Anblick zum Verlieben…

Am Abend vor Sonnenuntergang Kennenlernen des Schiffes und seiner Spezialitaeten (Pisco Sour!), und Beginn des dauerhaften Ausguckens nach Delphinen und anderen Meeresbewohnern.

16 März 2004 • Rovaniemi

Aussicht von der Navimag

17 März 2004 • Rovaniemi

Puerto Eden
Gruppe in Puerto Eden

Jenseits von Eden

Alle haben die Nacht überlebt! Und natürlich alle wieder wach um 8 Uhr ordentlich vor dem Frühstückstisch…

Höhepunkt dieses Tages ist der Besuch der einzigen Siedlung auf den Inseln: Puerto Eden. Einsam und arm, bewohnt unter anderem von den letzten echten Ureinwohnern, mit dem wöchentlichen Besuch der Magallanes als einziger Verbindung zur Außenwelt. Sehr malerisch gelegen, bietet sich dort eine wundervolle Flora, Farne wohin das Auge reicht, herrliche Blüten an geschützten Stellen (Magallan-Fuchsien), auf der Hochebene der Insel eine faszinierende Heide- und Moorlandschaft.

Eine surreale Wirkung erzielt der Einfall der "Kreuzfahrer", wenn sie in ihren orange leuchtenden Schwimmwesten die Bohlenwege bevölkern, welche die Insel kreuz und quer überziehen. Die Besucher erscheinen wie Außerirdische, gerade vom Holzturm der Insel aus ein wahrlich kafkaesker Anblick…

Am letzten Abend unserer Schiffsreise hieß es dann: Bingo! Bernd zeichnete sich besonders aus, verfehlte aber den Titel "Super-Looser des Abends” doch knapp, während Anette ihr heiß begehrtes Stirnband den ganzen Abend über stolz trug: der erste Bingogewinn eines Viventuros auf der Magallanes! Bis tief in die Nacht wurde dann das Tanzbein geschwungen, zu einem international-lateinamerikanischen Musikmix. Schade, dass wir morgen schon Puerto Natales erreichen :-(

18 März 2004 • Rovaniemi

Die engste Stelle, die die Navimag passieren muss
Puerto Natales

Ungewaschene Hälse

Der letzte Tag auf der Magallanes, die mittlerweile ein zweites Zuhause wurde. Am Vormittag stand gleich die Durchfahrt der engsten Passage an, 70m Breite sehen ganz schön eng aus! Bei dieser Gelegenheit machte uns eine Kolonie Seehunde das Vergnügen, direkt neben dem Schiff ins Wasser zu hüpfen. Kurz darauf hieß es: "Helme auf", es ging in den Maschinenraum. Wie wichtig dabei ein Helm sein kann, bekam besonders Burk zu spüren *boing*. Heiß, stickig und unglaublich laut, ist er doch das Herz des Schiffes Magallanes.

Kurz vor Mittag hieß es dann Abschied nehmen, Puerto Natales, das noch keine 100 Jahre alte Städtchen nahm uns freundlich auf. Einmal die Woche herrscht in hier ein Chaos: Hunderte von Personen steigen aus der Navimag aus… Teilnehmer der "Invasion" waren auch Anettes großer Schwarm, der "Schiffshund" der Magallanes!!

Beim Essen (Fisch satt! Besonders zu empfehlen die Vorspeisen mit Avocado, Palta genannt, und die Meeresfrüchtesuppe im “El Maritimo”, ein Gedicht!) sahen wir den Indianer von Puerto Eden wieder, der am Tag seines Zusteigens gleich mehrere Male beim Bingo abräumte, sowie in der Bucht neben dem ständigen Spiel der Farben aus dem unglaublich grünen Wasser, dem Himmel je nach Sonne, den Wolken und dem Schnee der umliegenden Berge lauter Schwäne mit ungewaschenen Hälsen. Obwohl es Stimmen gab, die behaupteten, diese schönen Tiere hätten von Geburt an schwarze Haelse und Köpfe…

19 März 2004 • Puerto Natales

Almut & Gletscher Grey
Morgenrot im Torres del Paine

Der Tag aller Tage!

Frühstück (lecker!) gab es um 4.30 Uhr bei Nancy, ehe es um 9.15 Uhr mit dem Schiff in Richtung Nationalpark Torres del Paine ging.

Die Fahrt dorthin wird landschaftlich immer wilder. Während der ersten Pause wussten wir nicht, wohin wir gucken sollten: auf der einen Seite die glutrote Morgenröte, auf der anderen Seite nickte ein Nandu lustig mit dem Kopf. Plötzlich ein elektrisierender Ruf: ein Puma! Noch nie hat ein Viventuro einen zu Gesicht bekommen, und nun schleicht er von Gebüsch zu Gebüsch, im gerade erwachenden Tag kaum zu erkennen, und machte sich über den nächsten Hügelkamm davon.

Rechtzeitig am Lago Grey angekommen, sahen wir erstmal lauter bekannte Gesichter von der Magallanes wieder. Was soll man dazu sagen? Nur niemand von uns hätte diese Fahrt jemals versäumen mögen!

Nach dem Einkleiden in die chilenische Lieblingsbekleidung (Schwimmwesten)ab auf den mit eiskaltem Gletscherwasser gefüllten See (ca. 5°) schnell kommen erste Eisberge in Sicht, die sich vom Glaciar Grey gelöst haben, unglaublich bizarre Formen faszinieren aus jedem Blickwinkel; rechts dominieren die Ehrfurcht gebietenden Mauern der Torres, ein kleiner Wasserfall springt in den See. Dann kommt der Gletscher in Sicht, ab hier können Worte nur noch unvollkommen sprechen. In manchem Augenwinkel waren Tränen der Rührung zu sehen, die Schönheit überwältigte uns alle, "dieses Blau lässt sich mit gar nichts vergleichen", die Formen, die Farben des "blauen Gletschers". Wer Augen hat zu sehen, der komme und sehe sich das an….

Noch auf dem See werden unsere fünf Wanderer verabschiedet, die in den nächsten Tagen das Torres del Paine-Massiv zu Fuß erkunden werden. Adios, Anette, Rossi, Bernd, Christian und Karl, wir sehen uns Montag wieder!

Der Höhepunkte war nach dem Gletscher noch nicht genug, auf dem Weg zu den Wasserfällen im Nationalpark wollte uns Sofia die hoch aufragende, offensichtlich aus Aegypten entkommene Pyramide als natürliche Bergformation weismachen :-). Neben den Wundern aus Fels, Eis und Wasser wurde es auch ein faszinierender Tag in Sachen Flora und Fauna, wir sahen Geier beim Mittagessen, lernten "Teufelsbart" und "Engelshaar" kennen, ganze Lagunen aussaugende Pflanzenflechte und bewunderten Unmengen von anmutigen Guanakos, diesen eleganten Verwandten des Lamas, welche viele Hügelkämme säumten(und im Nationalpark immer Vorfahrt haben), schlossen Bekanntschaft mit einer ganzen Gruppe von Füchsen, verdrehten uns die Köpfe nach majestätischen Kondoren und spürten, während ein Stinktier vor uns über den Weg hüpfte, die fast mystische Anziehungskraft der Torres del Paine, die wir in ein paar Tagen noch näher kennen lernen werden….

Tagebuch der Wanderer:

5 unerschrockene viventuros stehen ab heute auf eigenen Füßen (ohne Sofia). Sie erkunden mit (Ruck)-Sack und Pack den Nationalpark Torres del Paine. Noch die Bilder des tief blau strahlenden Grey-Gletschers vor Augen, der uns heute morgen einen Höhepunkt der Reise bescherte, und 15 Kilo Marschgepäck auf dem Rücken, startet die Gruppe mittags in Richtung des Lago Pehoe. Ein letzter Gruss an den Rest der Gruppe, die per Boot zurückfährt, und unser kleines Abenteuer beginnt.

Vier Stunden Marsch durch traumhaft schöne Landschaft, die immer wieder zum Fotografieren reizt. Kaum ist der erste Pass überwunden, bläst uns der heftige Wind zur Albergue Pehoe. Obwohl die Schultern unter ungewohnter Last schmerzen, liegen noch zwei Wegstunden vor uns bis zum Campingplatz Italiano. Aus den zwei werden schließlich drei Stunden, da Karls Schlafsack vom Winde verweht wird (eine Stunde erfolglose Suche). Kurz vor der Dunkelheit stehen endlich die Zelte. Ein heißer Tee, eine karges Mahl und schnell in den Schlafsack (Karl nächtigt in der Rangerhütte und kann für die nächsten Nächte einen Schlafsack leihen).

20 März 2004 • Puerto Natales

Almut
Die Pinguisssssssssss

Fragen und Antworten

Die nicht wanderwilligen Viventuros (Almut, Norbert, Brigitte, Burk, Martin, Julia, Roswitha und Sofi) fuhren nach Pta Arenas. Relativ früh ging unser Bus los, der uns nach drei Stunden an einer Stadt nahe der Magallan Strasse aussteigen ließ. So verbrachten wir unser Tag…

- Was gibt es bei Nancy zum Frühstück? Pfirsichmarmelade natürlich :-) – aber auch viele andere leckere Sachen!
- Wohin fahren die Viventuros heute 3 Stunden lang mit dem öffentlichen Bus? Nach Punta Arenas – Pinguine schauen.
- Was murmelt Brigitte den ganzen Tag vor sich hin? Pinguine, Pinguine, Pinguine…
- Was sind Pinguine mit Wolle? Schafe :-)
- Was lacht in Punta Arenas vom Himmel, während es gleichzeitig regnet? Die Sonne (es regnete aber nicht lange, so dass wir dieses merkwürdige Phänomen nicht den ganzen Tag "genießen" mussten)
- Was schmeckt auf dem höchsten Punkt von Punta Arenas am besten? Empanadas!
- Was sieht man vom höchsten Punkt Punta Arenas? Lauter bunte Dächer vor dem blauen Meer
- Welchen Eindruck macht Punta Arenas, vor allem im Zentrum? Europäisch und prächtig (auffallend die Paläste der Schafbarone und der Marine)
- Warum kam Almut aus der Toilette im Café nicht mehr heraus? Das weiß keiner…
- Wer stottert? Sofia, beim Beschreiben des Weges zu den Pinguinen :-)
- Was wird an der Magellanstrasse im Tagebau gewonnen und gleich verladen? Kohle
- Welcher Wind herrscht beim Besuch der Pinguinkolonie vor? Röntgenwind, er geht durch und durch…
- Warum sind die Magellanpinguine so klein? Weil es in Patagonien nicht so kalt ist (wer´s glaubt…)
- Was darf man nicht als Handgepäck mitnehmen? Pinguine…
Nach einem schönen Abendessen im Zentrum, sind wir einfach schnell ins Bett gegangen. Morgen geht das Abenteuer weiter!

Das Tagebuch der Wanderer:

Ohne Gepäck - welche Erleichterung - geht es am Morgen hinauf ins französische Tal. Gut zwei Stunden Aufstieg werden mit Ausblicken auf die kleineren Gletscher und später auf die in der Sonne glitzernde Seenlandschaft im Tal belohnt. Da diesmal kein Schlafsack dabei ist, verliert sich eben die Gruppe - aus dem Quintett werden drei Grüppchen, die sich nach einiger Suche mit Kopfschütteln, Schulterzucken und einigen Tränen wieder finden. Doch der Humor siegt: Wir können noch über uns selber lachen. Zurück am Campingplatz, verstauen wir schnell die Sachen und nehmen Kurs auf die Albergue Los Cuernos. Weitere zweieinhalb Stunden Wanderung, die der ein oder andere den schmerzenden Füssen gerne erspart hätte. Doch am Ende des Tages wird jeder entschädigt: Im gemütlichen Hostal am Seeufer wecken ein warmes Abendessen, ein Bierchen und eine heiße Dusche neue Lebensgeister. Ausserdem blicken wir aus der warmen Stube auf die ins Abendlicht emporragenden Torres.

21 März 2004 • Punta Arenas

Julia und Martin im Knast
Die Gruppe in Punta Arenas

Ein Gedicht

Natürlich konnten wir sowas nie verpassen: Die Magellanstraße. Weil Sonntag war, konnten wir länger ausschlafen, ehe wir uns auf den Weg zum Fort Bulnes gemacht. Nachdem wir uns von der Schönheit der Natur überwältigen ließen, entstand dieses Gedicht:

Blau und grau schlagen die Wellen
der Magellanstrasse an die Steine
streunende Hunde in der Ferne bellen
am Straßenrand alte Gebeine

scheinbar ins Nichts führt die Piste
immer weiter nach Süden geht es
bunte Fischerboote liegen an der Küste
da liegt es, Fort Bulnes!

Wer kontrolliert den Kanal,
Argentinien oder Chile?
Das Fort war das Signal
starben dafür viele?

Aufs Meer ragen die Kanonen
voller Rost sind sie heute
früher gab´s kein Schonen
friedlich kommen nun die Leute.

In den Häusern steckt viel Mühe
aus Gras und Holz gebaut
nun grasen dort die Kühe
und hinterlassen was sie verdaut.

Stolz ragen Araukarien in die Höhe
um die Füße streichen Kätzchen
hoffentlich haben sie keine Flöhe
doch sie machen ihre Mätzchen

Noch ganz weich sind ihre Felle
mit Burk ziehen sie umher
aber was machen sie in der Kapelle?
Das zu erraten fällt nicht schwer.

Ein toller Blick von der Wiese
endlos kann man schwärmen
doch der Wind der miese
treibt zum Wärmen

Sofia sitzt geschwind am Feuer
und wärmt dort ihre Hose
der Kaffee ist nicht teuer
doch kommt er aus der Dose.

In der Stadt zurück gibt´s Fisch
in Chile ist´s ein Muss
hektisch geht´s zu am Tisch
in 15 Minuten fährt der Bus.

Wieder in Puerto Natales
das wird ein lust´ger Abend
Nancy kocht nichts fatales
an Hähnchen und Wein wir uns labend.

Ein Phänomen Almuts Teller
er füllt sich Blatt um Blatt
mit Salat - immer schneller –
doch auch sie wird satt!

Aber nun aus die Maus
alle ab ins Bett
morgen heißt´s früh raus
und es war doch so nett…

Am selben Tag sind wir nach Punta Arenas zurückgefahren. Und dort haben wir Hühnchen mit Salat (und Salat und Salat, Almut) gegessen.

Das Wanderer-Tagebuch:

Ein Wandertag ganz ohne Zeitdruck. Die Strecke führt über Anhöhen, Gletscherbäche und entlang der blau-grünen Seen in Richtung Albergue Chileno. Immer wieder rasten wir und genießen das Panorama mit den schneebedeckten Gipfeln im Hintergrund. Immer dabei die Sonne, die uns an allen Tagen nicht im Stich lässt. Sie trägt zur guten Stimmung der Gruppe bei. Allen macht der Aktivurlaub Spass, und die Last trägt sich inzwischen leichter.

Durch das gelbe Gras schlängelt sich der Weg hinauf zur Hütte, die bald in Sicht kommt. Noch ein paar Mal bergauf und bergab und dann können die drei Zelte am frühen Nachmittag aufgeschlagen werden. Etwas ausspannen, bei Zeiten zu Abend essen und mit Einbruch der Dunkelheit ab in den Schlafsack - in der Hoffnung auf gutes Wetter am letzten Wandertag.

22 März 2004 • El Calafate - Puerto Natales

Las Torres
Norbert und Almut in las Torres

Der erste Tag des Abschieds

Der Abschiedsreigen beginnt : Adios Puerto Natales – Adios Torres del Paine – Adios Chile – Adios Pulverkaffee. Doch zuerst geht es zu einem Wiedersehen, wir treffen unsere Wanderer wieder! Pünktlich um 5 Uhr morgens geht es wieder ab auf die Schotterpiste in den Nationalpark, nach 2 Stunden ein Sonnenaufgang, wie es noch niemand von uns jemals erlebt hat, das Torres del Paine-Massiv glüht regelrecht!

Anschließend geht es, noch im glutroten Morgenlicht, über eine Brücke, auf welcher der Fahrer unseren Van zentimetergenau manövriert, zu Recht gibt es Beifall.

Dann auf zur Erstürmung des Berges, die meisten Viventuros lassen sich dieses Erlebnis nicht entgehen und kehren 7 Stunden später erschöpft, aber mit leuchtenden Augen zurück. Unterwegs stoßen sie auf einige wild aussehende, bärtige Gestalten, die nach kurzem Stutzen freudig erkannt werden – unsere Wanderer! Sie erzählen wüste Geschichten von verlorenen Schlafsäcken, vertauschten Jacken der Parkranger, dem Vorbeischwimmen der eigenen Kleidung im Bach, Irrwegen, dem unglaublichen Licht, dem Sternenhimmel, den Naturerlebnissen und viele weitere schöne Geschichten, und machen alle so einen merkwürdig gelösten und glücklichen Eindruck :-).

Auf der Weiterfahrt nach El Calafate, wieder zurück nach Argentinien, werden wir von den Torres del Paine noch mit einem grandiosen Sonnenuntergang verabschiedet, bis sie immer kleiner am Horizont verschwinden…

Das Tagebuch der Wanderwilligen:

Das grandiose Finale: Um 5 Uhr in der Frühe brechen wir im Schein der Taschenlampen auf. Hin und wieder zweifeln wir am Weg, doch jetzt lassen wir uns nicht mehr vom Kurs abbringen. Mit jedem Schritt rücken das Tageslicht und die Torres näher.

Nach knapp zwei Stunden ein erster Blick auf die drei Bergspitzen, die im Morgenlicht rosa erstrahlen. Dann noch einmal 45 Minuten steil berauf, eine arge Kletterei. Hinweg über die letzte Felskante, und sie liegen uns zu Füßen: die drei Türme. Sie schimmern orange im Sonnenlicht und sind frei von Wolken. Wir Glückspilze! An den Tagen zuvor war die Sicht auf die Torres nie ganz frei. Wir kochen einen heissen Tee und geniessen einfach. Nach einer Stunde steigen wir freudig ab. Unterwegs treffen wir einen Teil der anderen viventuros, die von der Hosteria Las Torres den Aufstieg gewagt haben. Auch sie werden an diesem Tag für die Anstrengungen reicht belohnt. Nach vier Tagen auf eigenen Füssen sind wir um viele schöne Erfahrungen reicher, und Sofia ist erleichert, dass sie all ihre Schäfchen wieder gesund beisammen hat. Fazit der Wanderer: traumhaft schöne Tage.

23 März 2004 • El Calafate

Christian beim Pick Nick
Die Gruppe vor dem Perito Moreno

Jede Gletscherspalte einzeln…

“Krach”
“Platsch”
“Ohhhhhh”

Alles kumuliert in der Frage: “Warum kracht das Eis immer erst dann laut und deutlich, wenn es bereits abgebrochen ist?” Egal ob beim Wandern von Balkon zu Balkon (den einzelnen Aussichtspunkten), beim Picknick mit unvergleichlicher Aussicht oder bei der Bootsfahrt zu Füssen des Perito Moreno mit seiner bis zu 70m hohen und 5km breiten Eiswand, immer und überall lauern alle darauf, dass ein großes Stück Eis vom Gletscher bricht und tosend in den Lago Argentino stürzt. Nachdem sich erst vor 11 Tagen die seit Monaten gestauten Wassermassen aus dem Brazo Rico (einem Seitenarm des Lago Argentino, der sich dadurch um 30m absenkt) Bahn brachen und den Perito Moreno durchstießen, hatten wir das Glück, wieder mit dem Boot fahren zu dürfen und eine der ersten zu sein, die den Gletscher mit seinem neuen “Kanal” sehen können. Und auch die Sonne lachte wieder vom Himmel, so dass wir den großartigsten Gletscher Südamerikas in seiner ganzen Pracht bewundern konnten. Zum Schluss der Bootstour tat uns dann sogar die einzelstehende Eisnadel, auf welche wir schon seit der Ankunft unser Augenmerk richteten, den Gefallen, majestätisch und mit enormem Getöse in den See zu stürzen. Grandios und unbeschreiblich!

Mittags genossen wir ein einzigartiges Picknick (Sofia: “wenn noch jemand ´mein´ oder ´dein´ sagt, laufe ich davon”). Argentinischer Wein (ist nun der Merlot oder der Cabernet Sauvignon besser?) schmeckt vor der unbeschreiblichen Kulisse des Perito Moreno doch nochmal doppelt so gut. Ein ausgesprochen lustiges Mahl… Nach etlichen Photostops ging es dann zurück nach El Calafate, dem touristischen Zentrum der Region, um unsere Rückkehr nach Argentinien zu feiern.

Und, was gibt es zum Abendessen? Natürlich Asado!

24 März 2004 • Ushuaia - El Calafate

Wegweiser in Ushuaia
Stadt Ushuaia

In 20 Jahren sehen wir uns wieder

Der Abschied geht weiter. Der Vormittag stand ganz im Zeichen der Suche nach Mitbringseln aus El Calafate (“wo bringe ich das nur im Gepäck noch unter?”).

In Ushuaia bestand des touristische “Pflichtprogramm” aus einer Fahrt mit dem Sessellift zum örtlichen Gletscher, doch nach einem Besuch von Almut und Burk im “Museo del Fin del Mundo” trafen sich doch fast alle wieder im zentralen Gift Shop.

Nach einem ausgesprochen stilvollen Abendessen mit Königskrabben (und einem gezielten Wasseranschlag auf Norbert) versumpfte die Truppe, äh Verzeihung, ließen die Viventuros den Abend im Küar ausklingen, der wohl südlichsten Brauerei der Erde mit seiner unvergleichlichen Einrichtung, Konzeption und Küche. Dabei lernten wir einige neue Seiten unserer Mitreisenden kennen (“haste mal ´ne halbe Zigarette für mich?”) und beschlossen, die Reise in 20 Jahren zu wiederholen, in Anbetracht des zu erwartenden Alters dann aber lieber als viComfort….

25 März 2004 • Rovaniemi

Anette am Ende der Panamericana
Gruppe am Ende der Welt

Über Stock und Stein

Nachdem noch in der Nacht festgestellt wurde, dass es auch am Ende der Welt die hervorragende irische (Trink)Kultur gibt (und dass es manchmal ganz schön schwierig ist, in unser Quartier zu kommen…), begannen doch einige Viventuros den Tag im Nationalpark Tierra del Fuego mit ziemlich schwerem Kopf.

Erster Höhepunkt war der “Tren del Fin del Mundo”, nach etlichen verschossen Bildern ging es dann ab in die Wildnis Feuerlands. In der Nacht hatte es zum ersten Mal geschneit, so dass sich die imposante Berglandschaft um Ushuaia in ihrern ganzen Pracht zeigte. Die ersten Blätter färbten sich bereits, als wir in einen unglaublich schönen Urwald eindrangen. Baumriesen, Felsen, Moos, Farne, Pilze, eine an die ursprüngliche heimatliche Flora erinnernde Welt, doch überwiegend ohne genetisch verwandt zu sein. Besonders erstaunte die Fähigkeit der Lengas, der sogenannten Südbuche, von der es alleine auf Feuerland sage und schreibe 51 Arten gibt, auf der nur wenigen Zentimeter dicken Erdschicht, teilweise sogar direkt auf dem Gestein, so grandios zu wachsen. An einigen umgestürzten Baumriesen standen wir staunend vor dem extrem flachen Wurzelwerk. 250 Jahre lang wächst solch ein Baum, und dann dauert es 500 Jahre, bis er wieder Humus geworden ist. Auf Tierra del Fuego geht alles sehr langsam vor sich, kein Wunder bei dem Klima. Unter einem solchen Giganten schmecken auch Kaffee und Kekse doppelt so gut!

Auf der ganzen Wanderung ergaben sich ständig neue Ausblicke auf den Beaglekanal, bis sich als ersten Zeichen der Zivilisation ein Bootssteg auftat. Doch kurz davor ein phantastischer Blick von einem sehr schön gelegenen Felsen. Ziemliches Erstaunen, als wir erfuhren, dass wir mitnichten auf einer natürlichen Erhebung standen, sondern auf einem in Jahrtausenden angewachsenen Haufen von Muschelschalen der Ureinwohner!

Auf der Isla Redonda (“runde Insel”) genossen wir den herrlichen Sonnenschein vor dem südlichsten Postamt der Welt. Nach der Rückfahrt mit dem Schlauchboot (Dusche inclusive..) und der Besichtigung unseres Quartieres von außen dann Aufbruch zum krönenden Abschluss des Tages: auf zu den Bibern! Mit den Land Rovern in ein abgelegenes Tal, zu Fuß weiter durch eine für die Pferdezucht genutzte Estancia (unverkennbar – “platsch”), bei dieser Gelegenheit legten Karl und Martin das Kistenträgerdiplom III. Grades ab, während Sofia testete, wie weit man ein Bein im Boden versenken kann *schmatz*. In einem durch die abgestorbenen Bäume gespenstisch aussehenden Teil des Waldes legten wir uns auf die Lauer. Und es wurde belohnt: in nur 1 Meter Entfernung schwammen kurz nacheinander 2 Prachtexemplare an uns vorbei, was die Frage nach dem Sehvermögen der aus Kanada eingeschleppten Nager aufwarf. Ein tolles Erlebnis!

Den Abschluss dieses Tages, rückblickend einer der allerschönsten, bildete ein Lagerfeuer mit Wein und Linseneintopf, während die Sonne unterging und die schneebedeckten Berge leuchteten. Diesen letzten gemeinsamen Abend werden wir wohl nie vergessen. Über den Rückweg zu unseren Fahrzeugen decken wir lieber den Mantel des Schweigens…

26 März 2004 • Buenos Aires - Ushuaia

Leuchtturm am Ende der Welt
Gruppe am Beagle-Canal

Endlich Regen!

Der letzte Tag auf Feuerland – gleichzeitig der letzte gemeinsame unserer Reise - begann mit unserer letzten Schiffsfahrt, diesmal in den Beaglekanal. Ziel: einige Felseneilande, kaum zu erkennen unter Unmengen an Seehunden, Möwen und Kormoranen. Das über 50 Jahre alte Schiff, die Barracuda, welches früher als Flussschiff auf dem Parana und den angrenzenden Flüssen diente, wurde in unglaublicher Art und Weise an den Felsen vorbei- und zwischen den herumtollenden Seehundschwaermen hindurchmanövriert. Roswitha, die später das Ruder auf der Brücke übernahm, konnte da nur noch den Heimathafen ansteuern.

Glücklicherweise wurden uns nur Bilder von einem Schiff gezeigt, welches bei dem Leuchtturm, welcher den Wendepunkt bildete, sank… Ewig konnte man den grauen und braunen Leibern, die sich hingebungsvoll kratzten und sonnten, zusehen. Doch genauso beeindruckend der Blick auf Ushuaia und seine Lage inmitten der Berglandschaft Tierra del Fuegos.

Mittags das letzte gemeinsame Essen, wieder Königskrabben, dann noch (wie sollte es auch anders sein) eine letzte Einkaufsrunde. Dazu passend setzte das Wetter ein, welches wir in den letzten drei Wochen fast schon vermissten: Regen!

Abends sagten wir adieu: Feuerland, dem vielleicht schönsten Quartier unserer ganzen Reise und Rossi, die sich auf ihren weiteren, eigenen Weg durch Chile machte.

Nach einem turbulenten Flug landeten wir nach Mitternacht wieder in der Hitze Buenos Aires´, wo die Gruppe langsam weiter schrumpfte. Als erstes wurde Burk verabschiedet, der sich, während die Hauptgruppe im Flugzeug nach Europa sitzt, bereits an der Copacabana aalt, dann Karl nach Iguazu und zur Osterinsel, und der Rest der Gruppe auf verschiedenen Wegen nach Hause.


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