Es geht los

Liebes Tagebuch! Nachdem ich 13 Stunden geschlafen habe, aklimatisiere ich mich mit huevos revueltos zum Frühstück. Bevor ich aufbreche, bekomme ich von meinen Gastgebern noch eine kurze Wegbeschreibung zum Abfahrtsort der City tour. "Todo recto - secondo o tercero bloc una hotel a la izquiera cerca de caza gris - es muy facil!." - Ach wie ich diese südamerikanischen Wegbeschreibungen liebe! Hier sind alle Häuser grau! Ich kreise das Zielgebiet systematisch ein und komme zeitig zur Abfahrt an. Das erste mal in meinem Leben nehme ich heute an einer mit Fähnchen angeführten Stadttour teil. Uih, das hat echt was von Pauschaltourist. Die Geschwindigkeit in der wir durch das Convent San Francisco geschleust werden, erinnert mich an Neuschwanstein. Auf der Rückfahrt hat der Guide dann die Teilnehmer noch alle persönlich bei den unterschiedlichen empfohlenen Restaurants abgegeben… Saludos amigos! So, ich streune jetzt dann noch weiter durch Miraflores und bin morgen auf den ersten Unterrichtstag gespannt. Die Adresse hab ich schon ausfindig gemacht, aber von Sprachschule steht da nix drauf… schaug ma mal! Es liegt Südamerika in der Luft… ich freu mich drauf!!!

Ja, mir sann mim Radl do…

Seit heute morgen weht eine weiss-blaue Rautenfahne in der Küche meiner Gastfamilie. Muy lindo! - Hab ich am Flughafen in München noch als Gastgeschenk erstanden. Heute steht für Vormittag eine Radtour auf dem Programm. Sehr exklusiv! Zwei Guides radeln mit mir durch die Viertel an der Küste… der erste gibt den Weg vor… der letzte passt auf, dass ich nicht verloren gehe. Wirklich sehr aufmerksam! Naja, mein Rad ist erwartungsgemäß etwas "abenteuerlich"… aber zum Glück muss ich nie scharf bremsen. Bei uns würde so ein Drahtesel schon seit Jahren auf dem Sperrmüll liegen… aber das macht die Sache einfach authentisch. Die Tour ist ganz nett - die Gegend ist durchaus ansprechend. Bei einer kleinen Einkehr gibts dann noch a Schweinsbratensemml (Sandwich de jamon nationales). Die beiden sind wirklich witzig und ich versuche zumindest 50% der Erklärungen auf Spaenglisch zu verstehen. Am Nachmittag startet dann mein erster Unterrichtstag. Oh Backe, auf was hab ich mich da eingelassen. Ich komme mir vor wie der erste Mensch, der gerade versucht, sprechen zu lernen. Ich sags mal so, es hat Potenzial… kann nur nach oben gehen. Mehr demnächst!

Classes de espanol

Heute starten wir bereits um 09.00 Uhr mit dem Unterricht. Erst kommt für zwei Stunden ein Profesor für die Grammatik und dann einer für die Konversation. Oh, ich könnte es ja eigentlich so schön haben und mich irgendwo in eine Wiese reinhauen… nein, was mach ich… ich sitze auf einem kleinen kantigen Stuhl und versuche geistige Höchstleistungen zu erbringen…. Mein wichtigster Reisebegleiter: Langenscheidts-Universal-Wörterbuch. Ein hervorragendes Training, die Reihenfolge von A-Z zu trainieren… So, jetzt gehts dann mal durch die Stadt… Ein Museum ist geplant…. Hasta la proxima!

Lernen und Fliegen… aprender y volar

So, liebes Tagebuch! Heute morgen war wieder pauken angesagt. So allmählich habe ich mich an die Sitzposition gewöhnt. War ich ziemlich witzig finde: Sprachlehrer haben in Südamerika eine äußerst korrekte Einstellung zur Arbeitszeit. Erst werden sie nervös, wenn es danach aussieht, dass man mit der Übung nicht fertig wird und dann brechen sie während des Deklinierens ab und verschieben das auf morgen. Das passt eigentlich überhaupt nicht in die entspannte Lebensart. Am Nachmittag durfte ich dann einen regelrechten Höhenflug erleben. Paragliding stand auf dem Programm. Anfangs etwas skeptisch.. aber wenn man dann mal in der Luft hängt… einfach sensationell! Ca. eine viertel Stunde ging es an der Costa Verde entlang….. und ich bin nicht vom Himmel gefallen.. naja, fast… die Landung war etwas hart y tengo un poquito dolores a me trasero…. aber was tut man nicht alles, um seine Kamera vor dem Aufprall zu schützen ;-) So, ich freue mich, wenns am Wochenende nach Arequipa weitergeht. Von der Großstadt habe ich mittlerweile genug. Das ist nicht "mein" Südamerika. Werde dann mal auf Nahrungssuche gehen. Heute hab ich Lust auf Fisch… Hasta la proxima

aprender, dormir, comer, leer, ….

Hola, liebes Tagebuch! Gestern Abend hab ich noch sensationell gegessen. Bin einem super Tipp gefolgt und hab mir in einem Fischrestaurant so richtig den Bauch vollgeschlagen… leider zu Lasten einer entspannten Nachtruhe… aber es war es wert! Entrada: Cebiche (tres tipos de pescado) con cebollas y una salsa de azafran - plato principal: atun con ensalada de abacado y garbanzos - postre: creme brulee. Die peruanische Küche hat was!!! In Arequipa solls ja auch ganz leckere Sachen geben. Der letzte Unterrichtstag in Miraflores ging dann auch über die Bühne. Heute stand nochmal verbos irregualres auf der Tagesordnung. Konversation liegt mir mehr als grammatica… irgendwie werd ich schon verstanden… El profesor fand meine Beispielsätze für die verschiedenen Verben ganz witzig… was haben wir gelacht! :-) Die geben mir hier sogar Hausaufgaben auf…. Sachen gibts ;-) Ab morgen muss ich mal intensiv Vokabeln lernen. Ich denke, bei der 15 stündigen Busfahrt hab ich genügend Zeit dazu. So, dann werd ich mal Miraflores durchkreuzen… und den parapentistas an der Küste noch a bissl zuschaugn. Hasta la proxima! Buenas noches!

… eine Station weiter

Sodala…. heute morgen wäre ich doch fast glatt an den falschen Plaza Grau gefahren, wenn mich mein Hausherr nicht freundlicherweise drauf aufmerksam gemacht hätte…. und so war es dann eine Punktladung, beim Schifferl am Hafen anzukommen. Die Verhandlungen mit meinen potentiellen Chauffeurs waren noch recht zäh, da nicht alle Taxifahrer Lust auf die Fahrt hatten. Sache gibts ;-) Bisher ist wirklich alles toll organisiert. Heute bin ich einfach an ein Holzhaeuschen hingegangen und hab gesagt: "Me llamo Martin"… und schon haben die mir ein Ticket in die Hand gedrückt. Sensationell!!! Die Fahrt auf den Pazifik war recht bewegt, um es mal so auszudrücken….Der Hinweis mit dem leichten Frühstück war auf alle Fälle sehr wertvoll. Auch in Verbindung mit den delikaten Ausdünstungen der Seehunde und Pinguine äußerst hilfreich. Insgesamt ist der Trip jedoch völlig überbewertet und unspektakulär. Islas Ballestas sind da wesentlich besser, da man an die Tiere näher ran kommt. So, jetzt bereite ich mich mal auf meine 15 stündige Nachtbusfahrt nach Arequipa vor. Kekse und Getränke kaufen… es geht los! Hasta la proxima!

Entlang am Rand der Scheibe…

Hola, liebes Tagebuch! Ich habe eine ziemlich anstrengende Busfahrt hinter mir. 17 Stunden hat die Fahrt von Lima nach Arequipa gedauert. Es gab sogar "Essen auf Rädern" und die obligatorische Bespassung mit mehr oder weniger anspruchsvollen Hollywoodstreifen. In Arequipa wurde ich gleich von einem sehr hilfsbereiten Taxifahrer begrüßt… erkannte zwar meine Zieladresse nicht, hat aber alles in Bewegung gesetzt, dass ich da hinkomme. Bei meiner Gastfamile wurde ich äußerst herzlich aufgenommen. Diesmal mit 100%igen Familienanschluss. Bereits nach einer Stunde saß ich zum gemeinsamen Kochen in der Küche… im Anschluss gabs dann gleich noch einen Rundgang durch das Stadtviertel. Ich denke, der vierjährige Nico wird mich die Tage auf Trab halten ;-)… in der Küche weht mittlerweile natürlich auch eine bandera de baviera ;-)… Kommentar des ältesten Sohnes: "magnifico". Ich hab von meinem Zimmer einen tollen Blick auf den Vulkan Misti. Es ist hier bei Weitem nicht so laut und stressig als in Lima. Ja, jetzt bin ich in Südamerika angekommen! Te quiero!!!!

Autoscooterfahren, Lernen und toll Essen

Hola liebes Tagebuch! Nach einem netten Frühstück starte ich in die Sprachschule. Die Schule macht einen sehr sympathischen Eindruck. Der Unterricht findet im Garten unter einem Sonnenschirm statt. Das ist wirklich nett ;-) Ich komme mir nach wie vor manchmal wie der erste Mensch vor… ich sollte dringend Vokabeln pauken. Tengo que aprender vocabolares oder so ähnlich…. ;-) Den Nachmittag konnte ich zur Orientierung in der Stadt nutzen. Es ist hier wirklich wesentlich entspannter als im Lima. Alleine die viele Sonne tut gut und lässt sich mit einem Sunblock 50 noch recht gut ertragen. Ich gehe dann mal wieder eine Restaurantempfehlung nach und lande wiederum eine absoluten Volltreffer. Die Peruanische Küche ist wirklich äußerst gschmäckig ;-) Zum Abschluss des Tages besuche ich noch das Kloster Santa Catalina. In der Abendsonne ist es dort besonders schön. Ich finde dort wieder ein paar schöne Fotomotive, die ich vor sechs Jahren hier schon "verewigt" habe. Der Abend endet mit conversacion espanol in der Gastfamilie und Buidl aus der Heimat im Internet oschaugn. Älter wie 21:00 Uhr bin ich hier noch nie geworden.. ich brauch einfach 11 Stunden Schlaf!

Lernen, Reifenwechsel, Stadtrundgang, …

Der Vormittag ist heute wieder mit Unterricht belegt. Ich stoße mit meinem Vokabular bei der Konversation absolut an die Grenzen. Aber es ist wirklich lustig und eine große Herausforderung, wenn man plötzlich über Atomausstieg und regenerativer Energie in einer fremden Sprache spricht. Die fünf Stunden Unterricht gehen wieder vorbei wie im Fluge. Vor ich zur Citytour starte, muss ich noch eine Boxenstopp einlegen… habe mein erstes paar Schuhe aufgearbeitet ;-) Reifenwechsel steht an… Am Plaza de Armas treffe ich Sonia vom viventura Büro und wir streifen zwei Stunden durch die Stadt. Ich merke mir gleich ein paar schöne Plätze für die kommenden Tage. Auf den Markt muss ich unbedingt noch… So, das nächste Lokal hab ich schon gesehen… da war ich vor sechs Jahren schon und es war auch lecker… dann an guadn, und bis zum nächsten mal ;-)

Die Küche ist hier sensationell

Ich muss dringend noch den gestrigen Abend nachschieben. Neben der Sprachreise entwickelt sich die Tour zu einem kulinarischen Erlebnis. Habe gestern Abend ein Lokal ausfindig gemacht, dass ich bereits vor sechs Jahren besucht habe. Es gab, bitte festhalten: Vitello Tonanto vom Alpaca und als Hauptgang eine "Triologica de carne" (Alpaca, Rind und Schwein) mit einem leckeren Quinoa mit Käse überbacken. Wow! Ich bin noch ein paar Tage hier…. ;-) Der heutige Tag hat wieder mit clases de espanol begonnen. So ein Vormittag ist echt anstrengend. Heute sind noch ein paar "Zeiten" dazugekommen… da raucht der Kopf ;-) Einer meiner Spanischlehrer ist ein bisschen "crazy". Wir haben uns schon über ein breites Themenspektrum unterhalten: Vom Atomausstieg, über Biomasse sind wir heute in der Gerichtsmedizin gelandet…. ;-) Habe gerade meine Tour in den Colca Canyon für Freitag und Samstag klar gemacht. Das wird ganz spannend. Noch ein Exkurs zum Klima hier: Die Luft ist hier so trocken, dass über Nacht bei 10 Grad sogar die Wäsche auf der Dachterasse trocknet. Hasta la proxima!

Lernen und in der Stadt unterwegs….

So, der letzte Tag Spanischunterricht in Arequipa ist nun auch vorbeigegangen. Ich bekomme von der Sprachschule sogar ein Zertifikat…. oh, wie offiziell ;-) Mein Tourismusprospekt über meinen Heimatort hat sich bisher bestens bewährt. So kommt man gut ins Gespräch. Nachdem ich heute in der Sprachschule den Prospekt mit meinem Professor durchgesehen habe, hat er mich glatt gefragt: Warum kommst Du eigentlich nach Peru, wenn Du es zu hause so schön hast. Eigentlich hat er ja recht ;-) Aber Südamerika ist auch recht pfundig ;-) Heute steht das Crepisimo oder so ähnlich auf dem Restauranttestplan und besteht mit Hoechstnote ;-) Bei einem Einkauf in der Stadt schwöre ich mir, dass ich niemals mehr Deutschland als Antwort gebe, wenn ich gefragt werde, von wo ich herkomme. Die Antwort der Verkäufer an der Kasse: "¿Tu es un hermano de A.H.¿" fand ich ziemlich unpassend. Also zukünftig: "Yo soy baviero!" Heute hat das Kloster Santa Catalina bis 20:00 Uhr geöffnet. Bei Kerzenschein ist es hier besonders schön. Ich hoffe, die Fotos sind was geworden. Untermahlt mit schöner Musik genieße ich diese einmalige Stimmung.

Ab in den Canyon….

Heute gings bereits ganz früh los. Um viertel vor Vier hat mich ein Bus am Plaza de Cayma aufgenommen. Mein Gastgeber hat es sich nicht nehmen lassen, mir in der Früh "Geleitschutz" zu geben…. der Bushalt war gegenüber einer Polizeistation ausgemacht…. irgendwie ist das Vertrauen darin nicht besonders. Ich hätte mir nix gedacht. So findet die erste Spanischeinheit heute bereits um halb vier in der Früh in Arequipa statt. Die Fahrt in den Canyon ist grausam. Ich bin der letzte der zusteigt und so verbleibt mit nur noch der letzte enge Platz in der letzten Reihe zwischen vier Rucksäcken und drei weiteren Mitreisenden. Ich verweile so 3,5 Stunden in der Embrionalhaltung und hoffe auf eine zügige Ankunft. Am Cruz del Condor herrscht heute reger "Flugbetrieb". Ich bekomme sogar Einige vor die Linse. Die Wanderung in den Canyon ist sensationell schön. Ich bin heilfroh über meine Kniemanschette. Es geht mehr als 1.100 Höhenmeter in die Schlucht hinab. Die Landschaft ist atemberaubend (nicht nur wegen der Höhe). Am frühen Abend erreichen wir die Oase. Zusammenfassung: Geschätzte 1.600 Höhenmeter, 4 Liter Wasser, 3 Blasen an den Füßen und ganz viele Fotos….

Die Entdeckung der Langsamkeit

Vor dem heutigen Tag habe ich einen großen Respekt. In der Früh um 5:00 Uhr beginnen wir mit unserem Aufstieg nach Cabanaconde. Von 2.400 m gehts rauf auf 3.600 m. Bewaffnet mit Stirnlampe, zwei Liter Wasser und drei Bananen gehe ich an den Start. Gute Musik begleitet mich dabei. Ich entscheide mich für eine absolut schleichende aber gleichmäßige Gangart und so bin ich fast ein bisschen stolz, dass ich bereits nach 2,5 Stunden das Ziel erreiche. Die Einschätzung unseres Guides lag beim Aufbruch noch bei 3,5 Stunden. Ich habe mich in den letzten Tagen offensichtlich gut akklimatisiert. Oben angekommen ist es Saukalt und so freue ich mich sehr über einen warmen Tee in Cabanaconde. Mehrere Zwischenstopps auf der Fahrt nach Chivay sorgen für Abwechslung bevor wir im Thermalbad vor uns hinsieden. Heute auf der Speisekarte: Sopa de Turistas ;-) Fürchterlich schmutzig, hundemüde aber total glücklich erreiche ich am Abend wieder Arequipa und werde bei meiner Gastfamilie wieder herzlichst aufgenommen. Es waren ganz tolle zwei Tage im Colca Canyon!

Schon wieder eine Woche rum….

Heute Morgen unternehme ich noch eine Bustour durch und rundummadumm von Arequipa. Es ist ganz interessant, wenn man auch mal ein Bild von ein bisserl Außerhalb bekommt. Am frühen Nachmittag gehe ich als Wiederholungstäter in ein leckeres Restaurant und erfreue mich an jugo de maracuya y alpaca al curry. Schmeckt sehr lecker ;-) Heute ist in Arequipa einiges los. Nach ein paar Einkäufen heißt es dann am Abend leider Rucksackpacken. Schon wieder ist eine Woche vorbei und ich breche meine Zelte in Cayma ab. Ich hab mich bei der Gastfamilie sau wohl gefühlt. Ich befürchte fast, dass lässt sich hier in Peru nicht mehr toppen… Mit dem Autoscooter geht's dann recht sportlich an den Busterminal. Der Check-In ist wieder sehr speziell. Das Busunternehmen filmt seine Fahrgäste und jeder muss einen Fingerabdruck vom rechten Zeigefinger abgeben. Wahrscheinlich tun sie sich dann mit der Identifizierung leichter, wenn wir einen Abhang runterfallen…. Wirklich äußerst vertrauenserweckend ;-) Ich fahre heute äußerst komfortabel "Business Class" und so ist die kurvige und rumpelige 10 stündige Busfahrt doch recht erträglich…. Es gibt wieder Pollo y arroz.

Neuer Standort….

Buenos dias, liebes Tagebuch! Mir war es heute morgen schon fast peinlich, als ich um halb sieben bei meiner neuen Gastfamilie auf der Matte stand… aber da war mit drei Kindern schon volles Programm. Frühstück: Quinoa en leche… sehr lecker und nahrhaft. Ich habe das dumpfe Gefühl, dass eines der drei Kinder Ich vermisse jetzt schon meine Arequipeños! Um zehn Uhr steht von der Sprachschule aus eine erste Exkursion durch die Stadt an. Vorher darf ich mich noch einen kleinen schriftlichen Test unterziehen… ich sehe das sportlich ;-) Am Nachmittag hab ich fünf Stunden Unterricht… von halb drei bis halb acht Uhr abends. Das sind Arbeitszeiten… mitten in den Ferien ;-) Ich denke, wir legen in diesen vier Tagen mehr wert auf Kommunikation. Heute hab ich wieder meinen Traunstein-Prospekt rausgezogen… und mir ist echt aufgefallen XVI kommt hier nicht überall gut an… Hasta mañana!

Inkas und Spanischlernen….

Heute morgen gings gleich mal mit einer privaten Citytour los. Ich bin fast ein bisschen stolz, dass ich ca. 60 bis 70% der Erläuterungen verstanden habe. Insg. zwei Std. gings zu bedeutenden Kultstätten aus der Inkazeit. Wirklich sehr interessant. Es ging bis auf 3.800 m hoch… ein erster Test für den Lago Titicaca. Cuzco ist zwar deutlich kleiner als Arequipa, aber irgendwie wuselt es da noch viel mehr. Furchtbar viele Touris sind unterwegs… und ich bin einer davon… Der Spanischunterricht ist super anstrengend, aber ich hab so das Gefühl, das was vorwärts geht. Die Schule hier in Cuzco ist von der Methodik bisher die beste der drei Sprachschulen. Ich hab heute schon eine Geschichte über Dracula und Batman geschrieben und ein Interview mit Arnold Schwarzenegger geführt… Meine Gastfamilie ist wieder recht nett. Die besten Gespräche finden immer in der Küche statt. Zum Frühstück gabs bisher immer recht leckere Dinge wie: Quinoa in Milch oder heute irgendein Reismilchgepantsche. Muy Rico!!! Besonders freue ich mich auf morgen Früh: Um 09:00 Uhr findet im Café Trotamundos am Plaza de Armas der "1. Cuzcoer Coaching Congress" statt. So klein ist die Welt…

Cuzco

Die Nächte sind hier wirklich sehr kalt. Ich schlafe mittlerweile komplett angezogen unter zwei Decken… Heute morgen hab ich eine wirklich äußerst spannende Taxifahrt hinter mich gebracht. Bei uns würde man das Fahrzeug max. noch für eine Feuerwehrübung verwenden. Nicht mal die Hupe hat mehr richtig funktioniert…. Ich habe jeden Moment damit gerechnet, dass die Seitentür rausfällt… aber sie hat zum Glück gehalten. Fahrvergnügen für 3 Soles ;-) Die Welt ist so klein und so hab ich heute morgen mit einer lieben Bekannten aus Deutschland am Plaza e Armas gefrühstückt. Man trifft sich leichter in Südamerika als in Deutschland ;-) Die Tage ist in Cuzco großer Trubel. Inti Raymi (keine Ahnung ob man das so schreibt….) steht vor der Tür und so ziehen täglich irgendwelche bunt gekleideten Gruppen, Musiker und Tänzer über den Plaza de Armas…. Bei uns würde man wahrscheinlich Gautrachtenfest oder so sagen… ;-) Gestern waren die Primaner und heute die Sekundarier dran… mal schaugn, was morgen so los ist ;-) Ich genieße an den freien Vormittagen mittlerweile das "Nichts-tun" und bevorzuge ein sonniges Plätzchen auf einem der Balkone am Plaza de Armas.

Es ist hier ungemütlich kalt…

Der Tag beginnt wieder mit der morgendlichen Taxifahrt. Mein Chauffeur heute ist schon eine Symbiose mit seinem Fahrzeug eingegangen. Ich hab nämlich keine Ahnung, wie der bei den Ausmassen jemals wieder rauskommen soll…. Zur Einstimmung in den Tag nehme ich ein zweites Frühstück auf "meinem" Balkon an der Plaza de Armas ein. Anschließend streune ich durch die Stadt und bleibe beim Mercado Central San Pedro hängen. Da kann man Südamerika inhalieren…. Meine Restauranttesttour geht heute mal wieder weiter und ich folge einer Empfehlung aus meinem Reiseführer. Wirklich wieder ein Volltreffer! Heute merke ich, dass meine Reise langsam zu Ende geht, da mein letzter Unterrichtstag war. Die Sprachschule hier in Cuzco war mit Abstand die Beste von den Dreien auf meiner Reise. Sie hat vor allem durch die Methodenvielfalt überzeugt. Ich bin gerade in die Versuchung gekommen, mir Handschuhe zu kaufen. Es ist saukalt, sobald die Sonne weg ist…. So, die nächsten fünf Tage gehören nun nur mir und zwei wunderschönen Höhepunkten meiner Reise… Machu Picchu und Lago Titicaca! Te quiero!!!! Schönen Gruß in die Heimat

Heute totale Pauschaltouritour….

Heute morgen haben mich am Plaza de Armas einige Schuhputzer darauf aufmerksam gemacht, dass meine Trekkingstiefel ziemlich schmutzig sind. Die "fliegenden Händler" beherrschen wirklich eine äußerst direkte Kundenansprache. "es no bueno para Machu Picchu."…. ;-) Auf der Tour durch das Heilige Tal bin ich mir heute wie ein absoluter Pauschaltourist vorgekommen. Der Guide könnte auch auf einem 24-Stunden-Homeshopping-Kanal auftreten… die Witze waren äußerst seicht. Ich habe ständig darauf gewartet, dass irgendwann mal Heizdecken verkauft werden. Die Orte Pisaq (oder so) und Ollantayambo sind superschöne Inkastätten… denen wir insg. 1,5 h gewidmet haben… dagegen standen 2 h Mittagessen und Anfahren von irgendwelchen Touristennepporten… Da stimmt das Verhältnis irgendwie nicht. Schade! Und Ollantaytambo war dann um 15.00 Uhr natürlich schon im Gegenlicht… was zum Fotografieren äußerst ungünstig ist. Naja, da muss man durch. Die Zugfahrt nach Aguas Calientes war recht entspannt, wobei ich derzeit etwas angespannt bin… es hat nämlich geregnet und es hängen ziemlich schwarze Wolken in den Bergen. Ich hoffe morgen früh auf schönes Wetter….

Ein ganz besonderer Ort…|

Gestern Abend hab ich noch etwas typisch untypisches erlebt. Ich liebe ja die südamerikanische Gelassenheit… ich hab kein Problem, mal eine halbe Stunde auf etwas zu warten… aber wenn mich dann jemand fast zwei Stunden versetzt und sich dann auch noch dermaßen arrogant verhält, dann geht mir der Hut hoch… Mein Guide für die Machu Picchu Tour ist einfach nicht zum vereinbarten Termin erschienen; als er sich dann zu mir herabgelassen hat, hat er noch ständig mit anderen Leuten telefoniert. So einen Fatzke hab ich hier noch nie erlebt. Hat heute auch kein Trinkgeld von mir bekommen… Das ganze wurde dann wieder "kompensiert" als mich der Wirt in einem Restaurant auf ein cerveza eingeladen hat. So was ist mir noch nie passiert. Musste ich bis nach Südamerika reisen. Meine Zauberworte: Yo soy baviero ;-) Machu Picchu heute war superschön. Ich liebe diesen Ort. Er hat mich vor sechs Jahren schon total fasziniert. Mit dem Zug ging es dann zurück nach Ollantaytambo. Dort hat mich der Xare äh Javier abgeholt und zurück nach Cuzco gefahren. Ich hoffe, die Fahrt nach Puno morgen klappt. Hab bisher nix anderes gehört. Lago Titicaca, ich komme!

Ein tolles Ziel vor Augen - eine schreckliche Tour

Der Tag beginnt bereits früh morgens. Um sechs Uhr komme ich am Büro des Busunternehmens an. Mit einer großen Portion Gelassenheit bringt es mich zu der frühen Stunde nicht aus der Ruhe, dass für mich kein Ticket vorliegt… meine ganzen "Zauberworte" finden kein Gehör… irgendwann bleibt dann doch ein Ticket übrig und ich bin mit von der Partie. Nachdem ein paar Mineros derzeit eine Straße nach Punk blockiert haben, darf ich heute die große Freude genießen, eine alternative Route durch die Berge (10 h Schotterpiste)… Als ich mir die Reifen des Busses ansehe, würde ich jede Wette eingehen, dass wir heute nicht ohne Panne am Ziel ankommen…. Kaum eine halbe Stunde auf der Schotterpiste und schon ist der da… der erste Platten. Das gehört einfach zu einer Südamerikareise!!! Kurzer Boxenstopp und schon geht's weiter…. Auf 4.600 m melden sich bei einem Passagier die ersten Anzeichen für Höhenunverträglichkeit. Ach wie liebe ich diesen süß säuerlichen Geruch. Einmal kurz "auf oxygeniert" und schon geht's weiter… ;-) Nach 16 staubigen und unbequemen Stunden erreiche ich völlig "cansado" Puno. Aber ich bin da… am Lago Titicaca! Te quiero!!!!

Einer der schönsten Orte auf dieser Welt

Ich darf es gar nicht laut sagen… mittleweile war ich jetzt schon öfters am Lago Titicaca als am Bodensee… Ach, das Ferne liegt oft so Nah ;-) Bin heute bereits zum dritten mal hier oben auf 3.800 m. Bei den Uros Inseln machen wir den ersten Stopp. Ich kann mir den Vergleich leider nicht verkneifen. Als wir mit unserem Schifferl auf die Schilfinseln zu fahren, erinnert mich der Anblick mit den Hütten, Schilfbooten und Aussichtstürmen eher an Flake… Irgendwie ein großer "Vergnügungspark". Nach weiteren dreieinhalb Stunden erreichen wir dann die Insel Amantani. Ich liebe diese "schlichte Eleganz". Die Reisegruppe an der ich heute "dranhänge" wird auf Einheimische verteilt. Und so teile ich mein Quartier mit einer Chinesin, einer Usbekin und einem Türken. Obwohl keiner die Muttersprache des anderen spricht, verstehen wir uns hervorragend. Am Nachmittag geht's dann auf 4.200 m um einen grandiosen Sonnenuntergang zu beobachten. Eine wahnsinnige Anstrengung, die es aber absolut lohnt. Heute falle ich völlig "fertig" aber glücklich bereits um sieben Uhr ins Bett und muss den "Heimatabend" leider ausfallen lassen. Me duele me cabeza mucho… buenas noches!

Lago Titicaca - einfach ein Traum

Heute ist hier Winteranfang und auf fünf Uhr wäre im ehemaligen Inkatempel eigentlich eine Zeremonie angesagt. Nachdem ich am Vorabend ziemlich erledigt war, lasse ich das prophylaktisch mal Ausfallen… ich möchte den Tag heute noch so richtig genießen. Nach einem einfachen Frühstück geht's mit unserem "Hochgeschwindigkeitsboot" zur Nachbarinsel Taquile. Diese ist vom Tourismus deutlich mehr geprägt als Amantani. Ich liebe diesen Ausblick in diese endlose Weite… eigentlich völlig unspektakulär, aber trotzdem unheimlich faszinierend! Einen kleinen Wehmutstropfen gibt's allerdings schon… es ist heute fast wolkenloser Himmel… was mein Fotografenherz etwas schmerzt. Aber ich jammere hier wirklich auf hohem Niveau… bin ja schließlich auf fast vier tausend Meter ;-) Im Restaurant "Florida" gibt's dann ein leckeres Mittagessen… Man hat hier wirklich die Gabe, einheimische Namen zu verwenden.. auch bei Kindern…. heute morgen hab ich schon Nelson und Lady kennengelernt… In knapp drei Stunden geht's mit dem Boot wieder zurück nach Puno. So langsam kommt die Rückreise immer näher. Gerade hab ich online eingecheckt und freue mich schon wieder auf zu hause….

Adios, Du Land der Evaluationsbögen…

Wie immer kann ich in der letzten Nacht vor der Abreise fürchterlich schlecht schlafen. Pünktlich um 07:00 Uhr werde ich abgeholt und zum Flughafen nach Juliaca gebracht. Von dort aus geht es in knapp zwei Stunden nach Lima. Irgendwie schon ein Wahnsinn… wenn ich bedenke, dass ich die Strecke von Lima bis Puno in insg. 43 Stunden mit dem Bus zurückgelegt habe… Ich glaube, ich verzichte in den kommenden Wochen auf längere Busstrecken ;-) Peru ist das Land der Evaluationsbögen. Ich hab keine Ahnung mehr, wie viele Befragungen ich in Restaurants, Museen oder von Reiseveranstaltern hier bereits ausgefüllt habe. Wirklich witzig… ob das ganze Papier überhaupt jemand liest? Heute muss ich Abschied nehmen von meinem Südamerika. Ein letzter Blick auf den Lago Titicaca…. Eine tolle Reise geht zu Ende auch wenn ich mit dem Sprachkurs eine durchaus anstrengende Variante gewählt habe. Ich konnte viel Eindrücke sammeln und ganz interessante und gastfreundliche Menschen kennenlernen. Mittlerweile fällt es mir auf, dass ich gar kein Englisch mehr sprechen kann. Ich antworte schon automatisch auf Spanisch… der Sprachkurs hat's also gebracht. Eins steht fest: Ich komme wieder!