Abflug von Deutschland im Nachtsprung über den Ozean nach Brasilien. Erste Station – São Paulo. Einige der Gruppe sind schon vorher nach Brasilien und machen eine Tour bei Regen durch Rio und die benachbarte Stadt Niteroi mit dem bekannten Niemeyer-Museum.

Nach dem Flugzeugwechsel in São Paulo noch einen kurzen Flug nach Rio. Dort wartet unsere Reiseleiterin und es geht ins Hotel in Copacabana. Treffen mit den Gruppenmitgliedern, die schon in Rio sind. Am Nachmittag geht es dann in die Favela Babilonia. Es ist schwül und der Aufstieg auf Treppen durch dieses Wohnviertel ist schweistreibend. Oben geht es dann durch aufgeforsteten Wald auf den Gipfel. Von dort bei tollem Wetter eine tolle Sicht auf den Zuckerhut, die Botafogo-Bucht, teile von Rio und den Corcovado. Der Aufstieg hat sich gelohnt und dabei haben wir auch einen Einblick in das Leben der Menschen die so typisch für Rio am Berghang leben. Am Abend dann das Begrüßungsessen in einer typischen Churrascaria.

Heute war Rio in einem Verkehrscaos. Im Zentrum gab es eine Demonstration gegen die momentane Regierung und dies führte zu endlosen Staus. Der Tag war bewölkt aber ohne Regen und zwischen den teilweise niedrigen Wolken konnten wir auch wieder gute Ausblicke für unsere Fotos haben. Stopp auch bei der Sambameile, wo einige auch die Karnevalskostüme probierten, beim Maracana und der Selaron-Treppe.

Noch in der Nacht stehen wir auf und es geht zum Flughafen. Wir haben einen frühen Flug über Brasilia nach Manaus. Erich holte uns dort ab und nach dem Einchecken machten wir noch einen Stadrundgang und besuchten den interessanten Hafen am Rio Negro. Am Abend hatten wir besonderes Glück, denn wir konnten das Amazonas Symphonie-Orchester mit Stücken von Schumann live in der Amazonas-Oper erleben.

Morgens besuchten wir die Märkte von Manaus und besonders der Fischmarkt mit seiner Vielfalt von Amazonasfischen hat es uns angetan. Dann ging es auf ein typisches Amazonasboot und wir besuchten den Zusammenfluß von Rio Negro und Solimoes. Mittagessen gab es auf einem schwimmenden Restaurant auf dem Rio Negro. Anschliessend besuchten wir noch ein Indianerdorf mit Tanzvorstellungen und kamen am späten Nachmittag in der Trapiche Lodge an. Abends hielt Erich noch einen Vortrag über die Ökologie des Amazonasbeckens.

Der heutige Ausflug geht zu den Flussdelfinen. Es ist schon etwas besonderes mit den Delfinen im Rio Negro zu schwimmen. Da der Wasserstand niedrig ist, sind nun viele Strände zu sehen und wir gingen zum Kaimanstrand (praia do Jacaré) zum baden. Nachmittags besuchten wir eine Caboclofamilie, die uns zeigte, wie man am Flussufer lebt und aus dem giftigen Maniok das Mehl gewinnt und Fladen macht. In der Abenddämmerung versuchten wirs noch mit Piranhafischen. Nach dem Abendessen ging es nochmal auf den Fluss zum Kaimanspotting und Diego holte uns einen Kaiman ins Boot.

Zum Sonnenaufgang machen wir eine Wanderung durch den Regenwald und danach konnte ein Baum an der Lodge gepflanzt werden. Nach dem Mittagessen geht es per Boot zur Strasse, aber der Ariau-Fluss ist so niedrig, dass wir ein Stück am Ufer laufen müssen. Dabei besichtigen wir auch einen Baumriesen (samaumeira = ceiba pentandra). Dann geht es mit dem Van zurück nach Manaus.

Vormittags werden die individuellen Wünsche in kleinen Gruppen erledigt: Flip Flops, Naturöl, Geldtauschen, Palacio Rio Negro, Apotheken usw. Dann geht's im Regen zum Flughafen und es gab auch noch einen totalen Stromausfall in Manaus. Anschließend der Flug über Manaus nach Salvador, wo unser nächster Guide dann auf uns wartete. Es war schon spät und trotzdem mussten wir noch viele Stunden zur Dendeküste fahren, was durch das letzte, sehr schlechte Strassenstück, noch länger gedauert hat. Um 4 Uhr waren wir dann endlich in den Betten.

Nach einem sehr guten Frühstück ging es mit dem Schul-LKW auf der Pritsche auf sehr holpriger Piste ins Hinterland zur Farm von Dona Maria, idyllisch am Fluss gelegen. Dort konnten wir alles über Kakao erfahren und bei der Ernte helfen und auch den köstlichen, frisch gewonnenen Kakaohonig trinken. Der Höhepunkt war aber das Herstellen von Waldschokolade und viele von uns haben auch aktiv beim Zerstossen der Kakaobohnen mitgeholfen. Nach dem Mittagessen am Flussufer teilte sich die Gruppe auf. Während die einen mit Vick die Wanderung im Flusstal machten, stürzten sich die anderen mit Otto und Lelega in Schlauchbooten in die Fluten des Rio das Almas. Tolles Wildwasser in herrlicher Landschaft und beim grössten Wasserfall gingen auch zwei Mann über Bord. Hinterher wurde gemunkelt, dass sie bewusst rausgeschmissen wurden… Zurück in der Pousada, Duschen, Kofferpacken und es geht in einer guten Stunde wieder auf schlechter Strasse weiter zum Strand Pratigi. Highlight war hier eine grosse Boa Constrictor, die gemächlich vor uns die Strasse überquerte. Anschließend Einchecken in der nächsten Unterkunft und Abendessen am Strand.

Diesmal ging die Fahrt mit einem Allrad und einem Bulli auf einer Sandpiste in ein kleines Fischerdorf, welches oberhalb der Bucht von Camamu liegt. Die Bootsführer warten schon und mit den Einbäumen geht es durch die Mangrovenlandschaft. Am Ende noch eine kleine Wanderung durch Palmenwald mit riesigen Bromelien zu einer Lichtung, wo es frische Austern zum probieren gab. Dann die Fahrt wieder zurück, aber diesmal in schmalen Kanälen mitten durch die Mangroven, ein interessantes und schönes Abenteuer. Auch war wieder eine Boa Constrictor zu sehen, welche auf einem Mangrovenast ihren Mittagsschlaf hielt. Im Dorf gab es dann ein ganz tolles Mittagessen mit Austern, Shrimps und Krebsen. Der Nachmittag gehörte dann ganz dem Relaxen am Strand. Und wir konnten uns auf den 27km des Strandes verteilen, waren wir doch die einzigen Gäste in diesem Paradies. Den Abend ließen wir bei einigen Caipi-Runden am Pool der Pousada ausklingen.

Frühmorgens haben einige noch eine Wanderung am einsamen Strand gemacht und dann hiess es Abschied nehmen von der Küste. In unserem Kleinbus ging es in langen Stunden ins Hinterland. Der fruchtbare Küstenstreifen ging ald in eine Halbwüste über die aber nun nach den letzten Niederschlägen etwas Grün zeigte. Um 19 Uhr kamen wie in dem Städtchen Lençois an. Nach dem Einchecken gingen wir noch gemeinsam im netten und lebhaften Zentrum zum Abendessen.

Ein prima Frühstück und dann begann unsere anspruchsvolle Wanderung. Edel und Gisela bevorzugten eine kleinere Wanderung, während wir anderen uns zum Wasserfall do Sossego aufmachten. Der schmale Pfad ging nach zwei Stunden in das Bachbett über und dann begann das recht ungewohnte Klettern über die teilweisen grossen Felsbrocken. Aber das Ziel hat die Mühen gelohnt und wir konnten uns im frischen Wasser des wunderschönen Wasserfalles erfrischen. Beim Rückweg ging es unter der heißen Sonne (es war wohl über 35 grad) zu einer Naturrutsche wo wieder Erfrischung angesagt war. Einige haben auch die adrenalinreiche Rutsche ausprobiert. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit kamen wie recht erschöpft im Städtchen an.

Nachdem wieder ein heißer Tag angesagt war, haben wir die heutige Wanderung etwas abgekürzt. Zuerst einige km mit dem Kleinbus und dann eine dreistündige Wanderung durch ein schönes Hochtal bis zum marcante Berg Pai Inácio. Schon ab der Hälte des Weges erschien dieser Tafelberg in der Ferne und kurz nach Mittag war er erreicht. Dann gab es noch einen kurzen Aufstieg zum Gipfel wo wir die wunderschöne Rundsicht auf die Berge des Ntionalparkes genießen konnten. Otto erzählte auch die kuriose Geschichte des Berges und unser lokaler Guide Nilton sprang todesmutig in den (vermeintlichen) Abgrund. Am Nachmittag reichte es noch zu einer kleinen Wanderung (wieder mal über Steine) zu einem weiteren Wasserfall mit einem großen See zum Baden. Abends gab es noch eine Capoeiraaufführung im Ortszentrum, bevor wir zum Abendessen gingen.

Nach dem Frühstück auschecken und die Koffer in den Kleinbus. Dann gingen wir noch zum Sohn eines Edelsteingräbers, der uns sehr interessant das Leben eines Schürfers vorstellte. Hat sogar echte Edelsteine im Sieb ausgewaschen. Dann die lange Fahrt zurück nach Salvador. Dort kamen wir noch rechtzeig an, um einen wunderschönen Abend im Pelourinho zu verbringen. Nachdem uns Otto einen Nelkenschnaps spendierte haben wir das Abendessen in einer interessanten Kneipe eingenommen mit einer tollen Livemusik. So hat sich dies noch bei einigen Caipis bis in die Nacht hingezogen.

Morgens ging es zuerst mit dem Van an einen See mit den Götterstatuen des Candomblé-Cultes. Weiter zum Stadteil Ribeiro, wo wir einen der letzten Kachelmaler und anschließend das Sozialprojekt besuchten. In der benachbarten, berühmten Eisdiele wurde eines der unendlich vielen Eissorten probiert und dann der Besuch der Kirche do Bonfim, die Kirche des Stadtheiligen. Am Markt liefen wir durch das Labyrinth von engen Gassen, wo alles mögliche angeboten wird und dann verliessen wir den Van beim Mercado Modelo. Der Nachmittag war dann dem Pelourinho gewidmet mit dem Misericordia-Museum und der Kirche und Kloster São Francisco. Um 19 Uhr ein köstliches gemeinsames Abschiedsessen und dann gingen die meisten der Gruppe zum Balett do Bahia, einer tollen Vorstellung. Klaus und Steffi hingegen sind zu einer liveshow von Axe-Musik.

Klaus und Steffi verliessen die Gruppe schon in der Früh und fuhren zu ihrer Strandverlängerung. Holger wurde um 10 Uhr abgeholt und die anderen haben den Vormittag individuell verbracht mit den letzten Einkäufen, einem Bummel oder einfach nur am Pool den letzten, warmen Sonnentag genutzt. Kurz nach Mittag ging es dann zum Flughafen und dort Abschied von Otto und Brasilien.

Nach dem Nachtflug über den Atlantik geht auch diese schöne Reise zu Ende, wo wir ein bisschen in dieses riesige Land schnuppern konnten. Einige mussten den Anschlussflug noch mit dem Zug ersetzen, da Lufthansa mal wieder im Streik ist.